ITAS-Jubiläum

ITAS-Jubiläum

ITAS-Jubiläum

ITAS feierte sein zehnjähriges Bestehen

Zum zehnjährigen Bestehen des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Forschungszentrums Karlsruhe fand am 7. Juli 2005 eine kleine Feier statt, auf der zwei Vorträge die Arbeit von ITAS würdigten: Den ersten Vortrag hielt der für das Institut zuständige Fachvorstand und gleichzeitige Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Karlsruhe, Prof. Manfred Popp, den zweiten der ehemalige Leiter des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, Prof. Ernst-Ulrich von Weizsäcker. Die überarbeiteten Fassungen dieser beiden Vorträge sind hier dokumentiert. Sie werden eingeleitet durch einen Beitrag von Bernd Wingert (ITAS) mit Anmerkungen zur Institutsgeschichte [1] und ergänzt durch einen Ausblick auf die zukünftige Arbeit des Instituts, den der ITAS-Institutsleiter Armin Grunwald gibt.

Zur Institutsgeschichte

(bw) Die Vorträge von Manfred Popp und Ernst Ulrich von Weizsäcker werden durch einige Anmerkungen zur Institutsgeschichte eingeführt. Diese „Einrahmung“ kann in aller gebotenen Kürze erfolgen, weil diese beiden Vorträge, die die Jubiläumsveranstaltung eröffneten, eigentlich nicht eine Nachzeichnung von Ereignislinien erfordern, sondern eine Nachzeichnung von Diskurslinien. Denn nur so könnte die von den Rednern betriebene „Inhaltspolitik für das Institut“ in eine Perspektive gerückt werden. Solche Themenlinien und -horizonte sind vom Institut in verschiedenen Publikationen immer wieder vorgelegt worden; die im ITAS-Jahrbuch 2003/2004 versammelte Auswahl früherer Arbeiten, von denen wir meinen, dass sie vorzeigbar sind, kann selbst hierzu gerechnet werden. Aber solche Diskurslinien würden den vorliegenden Rahmen sprengen und würden den Wert der beiden Beiträge auch schmälern, wäre die implizite Botschaft doch die, die Themenempfehlungen könnten von uns zungenflink kommentiert und auf mundgerechte Portionen zerredet werden, statt für uns wirklich Anlass zur Reflexion zu sein.

Für einen außen stehenden Beobachter, der sich mit dem Groben zufrieden gibt, kann die Institutsgeschichte mit wenigen Daten umrissen werden: Es geht um zwei Institute und drei Jahreszahlen: 1975, 1995 und 2005. Auf den 1.1.1975 tun sich zwei Institute zusammen (vielleicht sollte man besser sagen, dass sie – eher gegen ihren Willen – „zusammengelegt“ wurden); das eine ist das Institut für Angewandte Systemtechnik und Reaktorphysik (IASR), das in der Phase des Übergangs von Wolf Häfele geleitet wurde; das andere „Institut“ ist ein Teil der Studiengruppe für Systemforschung in Heidelberg, genauer die „Gruppe Paschen“. Diese Studiengruppe wurde 1958 von Helmut Krauch gegründet und fand schnell Mitstreiter (wie Werner Kunz, Herbert Paschen, Horst Rittel und Reinhard Coenen). 1975 also werden die zwei Teile vereinigt, 1995 wird die „Abteilung für Angewandte Systemanalyse“ (AFAS) zum Institut und 2005 ist folgerichtig der zehnte Geburtstag erreicht.

Der Beobachter blickt vielleicht etwas erstaunt auf diese Zahlenreihe und fragt sich, welche Tatsachen sich wohl hinter dem langen Zeitraum von 1975 bis 1995 „verbergen“. Hierunter verbergen sich tatsächlich etliche Turbulenzen. In dieser Zeitspanne von 20 Jahren drückt sich aus, dass der Weg zum Institut kein Spaziergang war – insbesondere nicht für den Leiter der damaligen Abteilung und späteren Institutsleiter Herbert Paschen. Es war eine zähe und nervenaufreibende Aufbauarbeit. Nach der Gründung der Abteilung wurden zahlreiche innovative und schwierige Projekte realisiert, die das Konzept der Technikfolgenabschätzung anwandten und entwickelten. Und es war im jahrelangen Hin und Her wogenden Ringen der Fraktionen um eine TA-Einrichtung beim Deutschen Bundestag ein Konzept zu finden, das erst 1989 in einer kleinen Lösung (sie wurde „Büro“ genannt) und unter dem damaligen Forschungsminister Rüttgers eine Realisierung fand. 1990 konnte AFAS daran gehen, dieses Büro in Bonn aufzubauen. 1999 zog es nach Berlin um. Und Büro wie TA-Konzept sind in den Worten von Ernst-Ulrich von Weizsäcker heute eingeführt und „eine wichtige Errungenschaft“. Auch das TA-Büro beim Europäischen Parlament wird seit diesem Spätherbst in Regie von ITAS und weiterer europäischer Partner betrieben, ist also nicht mehr nur Wunsch, wie es Prof. Popp in seinem Vortrag im Juli noch artikulierte.

1995 also wird die frühere „selbständige wissenschaftliche Abteilung“ Institut; sowohl die Leitung des Instituts wie die Leitung des TAB liegen in den Händen von Herbert Paschen. 1998 scheidet Paschen als Institutsleiter aus, behält aber weiterhin die Leitung des TAB. Nach einem kurzen Interregnum unter Leitung des langjährigen Stellvertreters Reinhard Coenen übernimmt Armin Grunwald im Herbst 1999 die Leitung des Instituts, ab 2002 auch die Leitung des TAB.

Mit der Anerkennung als Institut und der politischen Reputation, die aus dem Betrieb des TAB entsprang, veränderten sich auch die Stellung und die Positionierung des Instituts im Forschungszentrum Karlsruhe, so dass es zu neuen Formen der Kooperation kam. Diese werden aktuell in den Sektoren „nachwachsenden Rohstoffe“ und „Nanotechnologie“ sowie in einem Projekt „Biomass to Liquid“ weiter entwickelt. Beide Projekte wurden sowohl von Popp als auch von von Weizsäcker in ihren Reden angesprochen.

War die Zeiten, als Paschen und ein Teil der Studiengruppe 1975 ins Zentrum nach Karlsruhe kam, gewiss keine ruhige Zeit, so fand auch der neue Institutsleiter Grunwald ab 1999 keineswegs eine ruhige und stabile Umgebung vor. Die Gründung der HGF, der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren (ehemals die „Großforschungszentren“), warf ihre Schatten voraus. Es erfolgte in diesem Kontext ein Paradigmenwechseln in der Forschungsförderung, denn die Zentren wurden von der institutionellen auf die programmorientierte Förderung umgestellt. Die bald darauf einsetzenden diversen Evaluationen der HGF-Forschungsprogramme erzeugten enormen internen Beratungsbedarf und nicht immer nur zielführende Betriebsamkeit; und in der Gegenwart angekommen, sind nun die Empfehlungen der Evaluatoren bzw. des HGF-Senats umzusetzen. In ihnen werden die Systemanalyseeinheiten der Zentren aufgefordert, untereinander und zum jeweiligen Zentrum bzw. in der HGF zu neuen und engeren Kooperationsformen zu finden. Dies geschieht aktuell unter dem neuen HGF-Präsidenten Jürgen Mlynek, der Walter Kröll in diesem Herbst ablöste.

Es ist gewiss richtig, dass nicht nur die Arbeiten des ITAS, sondern die Programme der HGF insgesamt durch die durchgeführten Evaluationen internationaler Experten eine mehr an Reputation (aber auch manche Auflagen) erhalten haben. Dies wiederum verleiht diesen Arbeiten einen anderen Status und nimmt ihnen u. a. den von bösen Zungen formulierten Makel, hier werde Forschung betrieben, die von zweifelhaftem Rang und Bedarf sei. Genau dies ist – gerade nach der Evaluation – nicht der Fall. Aber wenn der eingangs eingeführte Beobachter die Brille des Systemanalytikers aufsetzt und auf dieses neu geschaffene System blickt, denn dürften ihn doch Zweifel beschleichen, ob der größere Verbund und der engere Kooperationsrahmen auch eine stabiler „fahrende Flotte“ bedeutet. Sicher ist zunächst nur, dass die Kontingenz zugenommen hat, da neue und alte Strukturen koexistieren und die Aushandlungsprozesse zwischen Politik und HGF in neue Bahnen gelenkt werden. Die systemanalytischen Arbeiten der HGF haben eine neue Sichtbarkeit erreicht; ob damit auch eine neue Stufe der Wirksamkeit erklommen ist, bleibt abzuwarten. Aus der Institutsgeschichte lässt sich u. a. die Lehre ziehen, dass auch in diesen neuen Strukturen die immer prekäre Balance zwischen interner und externer Reputation neu zu tarieren ist.

Bleibt eine letzte Frage unseres Beobachters noch zu beantworten, ob es denn neben dem groben Bild auch ein differenziertes und genaueres gebe. In gewisser Weise schon, denn die „beiden Institute“, die 1975 vereinigt wurden, waren sich nicht völlig fremd, wurde doch die Studiengruppe gewissermaßen aus dem damaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe heraus gegründet, denn Krauch war Mitglied der Geschäftsführung und sollte ein Institut für Strahlenchemie mit aufbauen helfen. Stattdessen zog er es vor, sich auf dem Felde der Politikberatung zu tummeln – mit den dargestellten Folgen.

Anmerkung

[1] Im ITAS-Jahrbuch 2003/2004 finden sich ausführlichere Erläuterungen zur Institutsgeschichte (Wingert, B., 2005: Anmerkungen zur Institutsgeschichte. In: Grunwald, A.; Riehm, U. (Hrsg.): 10 Jahre ITAS. ITAS-Jahrbuch 2003/2004. Jahrbuch des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) anlässlich seines zehnjährigen Bestehens im Juli 2005. Eggenstein-Leopoldshafen: Forschungszentrum Karlsruhe, S. 345-356).

 

 

Prof. Dr. Manfred Popp

„Die zukünftige Rolle von ITAS im Forschungszentrum Karlsruhe und in der Helmholtz-Gemeinschaft“

1     Begrüßung

Meine Damen und Herren, ich begrüße Sie sehr herzlich, auch im Namen des Vorstandes des Forschungszentrums Karlsruhe. Es freut mich, dass Sie, Herr von Weizsäcker, heute zu uns gekommen sind, um den Festvortrag zu halten. Ebenfalls herzlich willkommen heißen möchte ich Herrn Tauss als Bundestags-Abgeordneten und als Senator der Helmholtz-Gemeinschaft, und Herrn Bugl als früheren Bundestagsabgeordneten und einen der Pioniere der Technikfolgenabschätzung in Deutschland. Ich begrüße die Gäste aus anderen Helmholtz-Zentren und weiteren Instituten, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ITAS aus der Gegenwart und Vergangenheit, und natürlich ganz besonders herzlich, lieber Herr Paschen und Herr Grunwald, die Leiter der Einrichtung, deren zehnjähriges Bestehen als Institut wir heute begehen.

2     Rückblick auf die Institutsgründung

Als wir vor 10 Jahren daran dachten, aus der damaligen Abteilung für Angewandte Systemanalyse (AFAS) ein Institut namens ITAS zu machen, ging es uns um mehrere Ziele. Im Vordergrund stand klar die Aufwertung nach der erfolgreichen Arbeit von AFAS, die sich z. B. in der Beauftragung zum Betrieb des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) ausgedrückt hatte. Weiterhin ging es um eine bessere Integration von Systemanalyse und Technikfolgenabschätzung in die Arbeiten des Forschungszentrums. AFAS hatte zwar seinen Sitz auf dem Campus des Zentrums, war aber nicht besonders eng mit den großen naturwissenschaftlich-technischen Forschungsprogrammen vernetzt. Es sollte ein zu den naturwissenschaftlich-technischen Instituten gleichberechtigtes Institut im Zentrum geschaffen werden, um Kooperationen zu erleichtern. Vor allem aber wollten wir verdeutlichen, dass es sich bei der Technikfolgenabschätzung um eine anspruchsvolle, eigenständige Wissenschaft handelt, deren Methodik es auch eigenständig weiterzuentwickeln gilt. Das bedeutet natürlich, dass das ITAS nach den gleichen Kriterien beurteilt wird wie jedes andere Institut auch, also nach international üblichen Maßstäben. Die Begutachtung der Helmholtz-Gemeinschaft im Jahre 2003 hat uns darin bestätigt. Diesen Erfolg werte ich als bestes Indiz dafür, dass wir mit der Institutsgründung einen großen Schritt in die richtige Richtung gegangen sind.

3     Vernetzung im Forschungszentrum Karlsruhe

ITAS ist das einzige Institut für Technikfolgenabschätzung in Deutschland, das in ein großes Technologie- und Forschungszentrum integriert ist. Diese Situation gibt dem Institut besondere Möglichkeiten – führt aber auch zu Verpflichtungen. Sich mit Wissenschaftlern auseinanderzusetzen, die an konkreten Forschungs- und Entwicklungsaufgaben unmittelbar beteiligt sind, ist sowohl eine Bereicherung als auch manchmal eine eher mühsame Anstrengung. Aber genau diese Auseinandersetzung ist gewollt, weil wir der Meinung sind, dass davon letztlich beide Seiten profitieren. Unser Ziel ist es, ITAS in allen Programmen des Zentrums zu beteiligen. Hierfür gibt es bereits erfolgreiche Beispiele. Ich greife ein Beispiel aus der Energieforschung und eines aus den Schlüsseltechnologien heraus.

Wir bauen momentan für einen stattlichen Preis von ca. 20 Mio. Euro auf dem Gelände des Forschungszentrums eine Versuchsanlage für die Umwandlung von Biomasseabfällen in Flüssigtreibstoffe, die einmal unsere Abhängigkeit vom Erdöl verringern sollen. In einem intelligenten mehrstufigen Verfahren wird zunächst in kleinen dezentralen Anlagen aus den Abfällen (z. B. Stroh) durch Schnellpyrolyse ein leicht transportierbares Material hoher Energiedichte hergestellt. Dieses wird dann zentral zu synthetischen Brennstoffen von höherer Qualität verarbeitet als heutige Raffinerieprodukte. Die Automobilindustrie freut sich bereits darauf. Der Anstoß zu dieser Entwicklung kam von ITAS. Es wurde tatsächlich bei einer systemanalytischen Untersuchung festgestellt, wie viel Potenzial in Biomasse-Abfällen steckt. Dieses Ergebnis hat uns motiviert, uns mit diesem Thema zu befassen. Ein schönes Beispiel, wie durch Systemanalyse ein bisher eher vernachlässigtes Forschungspotenzial aufgedeckt wurde – was nun zu einem ganz konkreten technischen Ansatz der Erschließung dieses Potenzials führt. Dieses Beispiel hat Vorbildcharakter. Im Bereich Nanotechnologie haben wir unter Einbeziehung von ITAS das neue Forschungsfeld der Nano-Toxikologie mit entsprechender Betrachtung der gesellschaftlichen Seite möglicher Risiken eröffnet. Ein entsprechendes Gemeinschaftsvorhaben in diesem Bereich, in dem wir den Vorteil nutzen, dass auf unserem Campus nanotechnologische und toxikologische Forschung sowie die Technikfolgenabschätzung in enger Nachbarschaft vorhanden sind, läuft demnächst an. Ich wünsche mir weitere Kooperationen dieses Typs.

4     Internationale Sichtbarkeit

Auch Technikfolgenabschätzung muss sich in einer stärkeren Weise internationalisieren. Fortschritte gibt es, das wurde auch von den Gutachtern bestätigt, aber noch sind nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. In hochwertigen Journalen in englischer Sprache laufend zu veröffentlichen und damit auch international mehr Sichtbarkeit zu erzielen, bleibt auch für ITAS eine Daueraufgabe. Eine bessere Präsenz in den internationalen Diskussionen fördert auch internationale Kooperationen. Die Grenzen der Deutschsprachigkeit sind z. B. evident bei der großen Nachhaltigkeits-Diskussion (nebenbei, die durch das integrative Nachhaltigkeitskonzept des ITAS stark beeinflusst worden ist), oder der Diskussion um das Energieproblem, das – trotz nationaler energiepolitischer Alleingänge – nicht mehr national, sondern nur noch in internationaler Mission erfolgreich behandelbar ist.

In der europäischen Forschungslandschaft ist ITAS mittlerweile sehr gut verankert, durch Beteiligung an und Koordination von neuen EU-Vorhaben. Es wäre natürlich schön, wenn es uns gelänge, die Beratung des Europa-Parlaments in Bezug auf Innovation und Technikfolgen als weitere Aufgabe der Politikberatung zu bekommen, in Analogie zur Beratung des deutschen Bundestages, die wir seit fünfzehn Jahren erfolgreich durchführen (Anm. d. Red.: Dies ist mittlerweile positiv entschieden, vgl. dazu den Beitrag in diesem Heft, S. 81).

5     Helmholtz-Gemeinschaft

In der Helmholtz-Gemeinschaft muss ITAS, denke ich, wegen seiner starken Stellung eine Führungsrolle übernehmen und versuchen, Technikfolgenabschätzung aufzuwerten und ihre strategische Bedeutung für die gesamte Helmholtz-Gemeinschaft deutlich zu machen. Die Zeiten, in denen Helmholtz-Zentren Sorge haben mussten, dass ihre TA-Studien ihre eigenen Interessen gefährden könnten – weswegen von Seiten der Vorstände teils eine enge Kontrolle ausgeübt wurde – sind heute vorbei. TA-Studien benötigen ihren angemessenen wissenschaftlichen Rahmen und damit auch die entsprechende wissenschaftliche Unabhängigkeit. Was selbstverständlich erwartet werden kann – wie von anderen Forschungsrichtungen auch – ist, dass eine offene Information über die laufenden Arbeiten erfolgt und dass unerwartete oder vielleicht auch problematische Ergebnisse zunächst intern offen diskutiert werden. Ich möchte wissen, was kommt und nicht über Ergebnisse einer eigenen Einrichtung zuerst in der Zeitung lesen.

Wir sind sehr häufig innerhalb des Helmholtz-Begutachtungsprozesses gefragt worden, warum habt ihr euch gerade diese Themen vorgenommen und nicht andere. Natürlich ist jedes Forschungsprogramm immer eine Auswahl aus dem, was es zu erforschen gibt. Sicher gibt es oft gute Gründe für die Auswahl, aber manchmal ist es ist auch einfach zufällig so gekommen. In Begutachtungssituationen ist dann eine intelligente Begründung gefragt. Nun ist ITAS nicht dazu da, vorhandene Tatbestände nachträglich intelligent zu begründen sondern dazu, einen vernünftigen Leitfaden für die künftige Entwicklung zu geben, anhand dessen eine gut begründete Auswahl getroffen werden kann. Ich würde es begrüßen, wenn ITAS in allen Forschungsbereichen einen solchen intelligenten Dialog zwischen denjenigen, die über die zukünftige Potenziale und Anforderungen nachdenken, und denen, die in der konkreten Entwicklungsarbeit stehen, initiieren und unterstützen könnte, damit Forschungsziele und -themen bewusster, logischer und konsequenter abgeleitet werden können.

6     Systematische Suche nach neuen Forschungsfeldern

Dazu gehört auch die systematische Suche nach neuen Forschungsfeldern. Mir ist aufgefallen, dass wir in der Helmholtz-Gemeinschaft einige Themen ausgrenzen. Wir beschäftigen uns intensiv mit der Frage nach der Entstehung des Universums, aber wir beschäftigen uns fast überhaupt nicht mit der Entstehungsgeschichte des Menschen. Wir haben enorme Kapazität in der Gesundheitsforschung, die zur Lebensverlängerung führt, aber wir befassen uns nicht mit der Frage, was die Menschen mit dem langen Leben anfangen sollen und wie sie mit dem Altern und dem Alter zurecht kommen. Dies sind wichtige Fragen, zu deren Beantwortung sicher Technik vieles beitragen kann – aber niemand befasst sich damit. Wir kümmern uns seit Jahren mit großem Engagement und teilweise auch großem Erfolg um den Schutz der Umwelt, aber nur marginal, mit kleinen, winzigen Beiträgen um Kulturgüter. Dabei ist der Schutz der Kulturgüter ein riesiges Feld, das auch hohe technische Anforderungen stellt. Warum sind wir auf der Forschungsseite auf Natur fixiert und kümmern uns so wenig um das, was die Menschen gemacht haben? Ich frage mich, warum wir nicht ein neues Forschungsprogramm innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft starten sollten, das sich mit Fragen der Geisteswissenschaften, der Archäologie oder der Anthropologie befasst, bis hin zum Schutz von Kulturgütern. Ein solches Programm hätte sicher auch starke technische Komponenten. Ich würde begrüßen, wenn ITAS auch in diese Richtungen und damit weitab von den klassischen Helmholtz-Themen mit und voraus denken würde.

7     Wider den Mainstream denken

Die Prüfung vermeintlicher Selbstverständlichkeiten ist ein weiteres Thema, das ich ITAS gerne mit auf den weiteren Weg geben möchte. Wenn alle dasselbe glauben, ist das ein Grund zum Misstrauen, und es ist kritisch zu prüfen, ob dort nicht nur eine kollektiv geglaubte Legende verbreitet wird. Auch wo Technologie freundlicher angeschaut wird, ist kein Grund, mit den kritischen Gedanken nachzulassen. Deswegen hat das ITAS in wissenschaftlicher Unabhängigkeit das volle Recht, seine Ergebnisse zu veröffentlichen. Wichtig ist jedoch auch, diese Ergebnisse hier im Zentrum oder innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft mit den eventuell Betroffenen zu diskutieren. Beide Seiten können daraus nur lernen.

Die Neigung, dem Dialog auszuweichen, ist aber auf beiden Seiten teils durchaus groß. Ich möchte Sie bitten, diesem Dialog nicht auszuweichen. Man muss sich ihm stellen, man muss ihn führen, aber man muss ihn auch selbstbewusst führen, auf der Basis vernünftiger Argumentation.

Dabei ist nicht zu verkennen, dass dem ITAS nicht automatisch alle Türen offen stehen. Dem Begriff „Technikfolgenabschätzung“ hängt teils trotz aller gegenteiligen Bemühungen immer noch ein Kassandra-Image an. ITAS gerät dadurch intern in eine Defensive, die gar nicht angebracht ist. Wenn aber dauernd betont werden muss, dass ITAS nicht nur Risiken, sondern auch Chancen untersucht, dann liegt hier ein Kommunikationsproblem vor. Deshalb fände ich es nicht schlecht, einmal darüber nachzudenken, ob nicht das, was Sie tun, mit anderen Begriffen wie z. B. „Wirkungsforschung“ vielleicht besser beschrieben werden könnte.

8     Perspektiven

Ich wünsche mir, dass ITAS künftig in alle Programme des Zentrums integriert wird, in denen gesellschaftliche Aspekte eine Rolle spielen. Weiterhin wünsche ich mir eine aktive Beteiligung von ITAS in den Strategiediskussionen. Hier muss man immer aufpassen, dass man nicht seiner eigenen Propaganda oder Betriebsblindheit erliegt. Ich sehe die Rolle von Systemanalyse und Technikfolgenabschätzung in solchen Strategiediskussionen darin, ein „geordnetes Nachdenken“ zu fördern, das die unvermeidlichen Blindheiten und Voreingenommenheiten aufdecken und überwinden hilft. Auch die systematische Suche nach neuen Forschungsthemen abseits der eingefahrenen Gleise gehört dazu.

Dies bedarf einer vernünftigen und voraus denkenden Aufbereitung des verfügbaren Wissens über Konsequenzen der jeweiligen Technologien und der Strategien. Hier bin ich der festen Überzeugung, dass wir der Gesellschaft gegenüber eine besondere Verantwortung haben. Als eines der größten europäischen Forschungszentren ist es unsere Aufgabe und Pflicht, in allem, was wir naturwissenschaftlich und technisch tun, auch an die gesellschaftlichen Erwartungen und Folgen zu denken. Auch aus diesem Grund ist ITAS kein Exot in einem naturwissenschaftlich-technischen Forschungszentrum, sondern ein unverzichtbarer Teil. Und damit schließe ich meinen kleinen Beitrag zu Ehren des zehnten Geburtstages des Instituts, zu dem ich noch mal herzlich gratuliere.

 

 

Prof. Dr. Ernst-Ulrich von Weizsäcker

“Technikfolgenabschätzung als wissenschaftliche Politikberatung: Lektionen aus der Vergangenheit und die Herausforderungen der Zukunft“

Sehr geehrte Damen und Herren, lieber Herr Popp, lieber Herr Grunwald! Ich danke Ihnen für die Einladung, anlässlich des zehnten Geburtstages des ITAS einen kleinen Beitrag zum Gelingen des Kolloquiums leisten zu dürfen. Dem Institut gratuliere ich ganz herzlich, insbesondere aus der Perspektive eines Mitglieds des Deutschen Bundestages, der die Arbeit des vom ITAS betriebenen Büros für Technikfolgen-Abschätzung ganz aus der Nähe verfolgen konnte.

Ich bin kein Experte in der Technikfolgenabschätzung. Was ich im Folgenden beitragen kann, sind einige Überlegungen zu zukünftigen Themen der Technikfolgenabschätzung vor dem Hintergrund bestimmter Diagnosen der aktuellen Entwicklungen und des Beratungsbedarfs des politischen Systems.

1     Was wurde erreicht in der Technikfolgenabschätzung?

Technikfolgenabschätzung als wissenschaftliche Politikberatung ist ganz zweifellos eine Herausforderung seit dreißig Jahren. Sie ist mittlerweile sehr gut etabliert und fast zur Routine geworden in Wirtschaft und Politik. Die Wirtschaft muss sich selbstverständlich darum bemühen, ihre Neuentwicklungen darauf zu überprüfen, ob sie vor der Gesetzeslage Bestand haben. Sich frühzeitig Gedanken über mögliche Risiken oder andere unerwünschte Folgen – wie z. B. explodierende Entwicklungskosten – zu machen, ist selbstverständlich geworden, mindestens in den größeren Projekten in Forschung und Entwicklung.

Auf der staatlichen Seite stehen für mich als Umweltpolitiker eine ganze Reihe von umweltpolitischen Routinemaßnahmen wie die Umweltverträglichkeitsprüfung oder das Monitoring von Grenzwerten im Vordergrund. Den heute erreichten Zustand hätte man vor vierzig Jahren schon fast als paradiesisch angesehen. Soweit gibt es natürlich einen Grund zu feiern. Die Politik ist durch Technikfolgenabschätzung beträchtlich klüger geworden. Im Deutschen Bundestag hat die Technikfolgenabschätzung, und das gilt parteiübergreifend, einen sehr positiven Stellenwert. Der zuständige Ausschuss, der dem Ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) korrespondiert, heißt mit vollständigem Namen „Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung“. Das ist eine programmatische Aussage und entspricht der Beschlusslage im Deutschen Bundestag, dass für neu aufgelegte Forschungsprogramme routinemäßig 5 Prozent des Budgets für Technikfolgenabschätzung vorgesehen sind. Hier ist zweifellos sehr viel erreicht worden.

2     Neue Themen für die Technikfolgenabschätzung

Ich möchte nun ein wenig das Terrain erkunden, in welche Richtungen sich auf Basis des erreichten Standes neue Fragestellungen für die Technikfolgenabschätzung absehen lassen.

Hier ist sicher zunächst das Thema der alternden Bevölkerung zu nennen. Technologieentwicklungen können in Konflikt mit einer alternden Gesellschaft stehen, können aber auch ganz erheblich dazu beitragen, dass die Folgen des Älterwerdens der Menschen zum Wohle aller bewältigt werden können. So zum Beispiel in den Fragen, wie Wohnungen altersgerecht eingerichtet werden können und wie die Versorgungslogistik etwa mit Nahrungsmitteln für mobilitätsbehinderte Menschen gestaltet werden kann. Dabei ist auch die tief gehende Ambivalenz der Mobilität zu beachten: Für die einen ist Mobilität wesentliches Element der Lebensqualität, aber für mindestens die Hälfte der Bevölkerung ist Mobilität zumindest auch eine Bedrohung. Man muss also überlegen, wie Technologie und Mobilität gestaltet werden können so, dass auch diejenigen, die Mobilität als Bedrohung empfinden, sich dabei nicht ausgegrenzt sehen. Hier sind kreative Ideen aus der Technikfolgenabschätzung gefragt.

Sehr interessant finde ich sodann das schon von Herrn Popp angesprochene Thema des Schutzes von Kulturgütern. Hier sehe ich besondere Gefahren, die von den auch dort geltenden Gesetzen der globalisierten Ökonomie (dazu komme ich dann ausführlicher im letzten Teil) ausgehen. Ein Starensemble wird durch die Medien dermaßen multipliziert, dass die regionalen Kammerorchester dagegen so sehr verblassen, dass sie irgendwann aufgeben. Dies gilt nicht nur für die Musik, sondern für den Kulturbereich generell. Der Direktor des UN-Umweltprogramms, Klaus Töpfer, spricht immer intensiver davon, dass es für die Umwelt bedrohlich wird, wenn die Kultur angesichts dieser Entwicklungen ihre Vielfalt verliert. In dem Moment, wo man über den Schutz von Kulturgütern und der kulturellen Vielfalt redet, darf man diese ökonomisch getriebenen Entwicklungen nicht außer Acht lassen. Kulturelle Folgen der technisch ermöglichten und angetriebenen Globalisierung sind ein von der Technikfolgenabschätzung bislang zuwenig beachtetes Gebiet.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Vereinfachung der Gesetzgebung. Das ist eine sehr populäre Forderung, aber nicht leicht zu erfüllen. Denn wir wollen zwar eine möglichst einfache Gesetzgebung, aber andererseits muss sie gleichzeitig in gewisser Weise lückenlos sein und Rechtssicherheit ermöglichen. Also muss eine Vereinfachung sehr sorgfältig überlegt werden, damit keine Lücken oder Ambivalenzen im System entstehen. Zuviel Genauigkeit hat aber eben auch Nachteile. Ich habe den Eindruck, dass die Brüsseler Genauigkeit in der Regulierung wesentlich dazu beigetragen hat, dass die EU heute vielfach ein negatives Image hat. Voraussetzung einer Reform in Richtung auf Vereinfachung wäre, zunächst einmal eine klare Vorstellung davon zu entwickeln, was unbedingt zentral geregelt werden muss und was besser nicht. Von hier aus müsste das Thema „Vereinfachung der Gesetzgebung“ angegangen werden, und dann könnten Konsequenzen für technologische Fragestellungen gezogen werden. Das ist sicher ein Riesenprogramm und zuviel für ein einziges Institut. Aber wenigstens sollte der Gedanke weitergedacht werden.

Ein weiterer Punkt ist der ungelöste Konflikt um die Gentechnik. Hier gibt es, grob gesagt, zwischen dem angelsächsischen Lager auf der einen Seite und dem kontinental-europäischen, asiatischen, afrikanischen und weitestgehend südamerikanischen Lager auf der anderen Seite einen Streit darüber, ob das Vorsorgeprinzip Anwendung finden dürfe bzw. müsse. Die Angelsachsen antworten hier mit „nein“. Vorsorgeerwägungen dürften erst dann eingebracht werden, wenn es einen konkreten, bewiesenen, publizierten wissenschaftlichen Hinweis oder Beweis gibt, dass ein Problem vorliegt (science-based). In der grünen Gentechnik ist dies jedoch, wie ich meine, eine falsche Forderung. Hier gibt es viele Beispiele, in denen es wissenschaftlicher Unsinn wäre, auf der Basis von experimenteller Evidenz zu sagen, dass Vorsorgeerwägungen verzichtbar seien. Dies gilt besonders angesichts der Dynamik der Evolution von Mikroorganismen, die teilweise überraschend schnell neue exzentrische Eigenschaften entwickeln können. Die Auswirkungen solcher „Kurzevolutionen“ könnten gigantisch sein. Dieser Streit zwischen dem Vorsorgeprinzip und dem science-based-Prinzip findet sich in diplomatischen Auseinandersetzungen wieder bei der Frage, ob das Protokoll für biologische Sicherheit höherrangig als WTO-Bestimmungen zum internationalen Wettbewerb sei. Freier Handel oder Vorsorgeprinzip, diese Prioritätenfrage wird letztlich politisch entschieden werden. Technikfolgenabschätzung als Politikberatung muss hier sicher eine wichtige Rolle spielen.

Das Thema der Wettbewerbsfähigkeit und der Notwendigkeit zur Innovation ist zurzeit berechtigterweise in Deutschland ganz oben auf der Tagesordnung. Hier werden zumeist Schlüsseltechnologien wie Biotechnologie oder Nanotechnologie ins Feld geführt. Diese haben jeweils ihre eigenen TA-Aspekte wie z. B. die von Herrn Popp erwähnten möglichen toxischen Effekte von Nanopartikeln. Ich sehe jedoch darüber hinaus die Technikfolgenabschätzung noch in anderer Weise gefordert. Nach den Erkenntnissen der Innovationsforschung kommt es nicht allein auf die Schlüsseltechnologien an, sondern auf die so genannten Technologie-Cluster, in denen synergistisch verschiedene Technologien zusammenwirken, damit etwas wettbewerbsfähiges Ganzes daraus wird. Als Beispiel: Die in meinem Wahlkreis Stuttgart besonders wichtige Automobilindustrie bildet einen derartigen Cluster. Da sind zunächst die Automobilhersteller zu nennen, die von einem weiten Feld von Zulieferern umgeben sind. In einem noch weiteren Kreis gibt es die Zulieferer der Zulieferer. Verschiedene Lehrstühle an den Universitäten Karlsruhe und Stuttgart kooperieren eng mit der Automobilindustrie oder den Zulieferern. Weiterhin ist an die Automobil-Finanzdienstleistungen, die Kommunikations- und Marketingstrategie, die Verkehrspolitik und noch an vieles mehr zu denken, was den Automobil-Cluster ausmacht. Und deshalb ist Deutschland weiterhin in diesem Bereich ein überaus wettbewerbsfähiges Land. Wenn es darum geht, die Wettbewerbsfähigkeit durch weitere Cluster dieser Art zu erhöhen und dabei die neuen Schlüsseltechnologien gezielt einzusetzen, sehe ich große Aufgaben für die Technikfolgenabschätzung. Dabei geht es nicht um Risikoabschätzung, sondern darum, wie man mit den sicherlich begrenzten Ressourcen der Technikentwicklung durch kluge Clusterbildung ein Höchstmaß an Wettbewerbsfähigkeit herstellen kann.

3     Steigerung der Ressourcenproduktivität

Ich möchte an dieser Stelle das Thema der Ressourcenproduktivität besonders herausheben, das mich in den letzten zehn Jahren am meisten fasziniert hat. Programmatisch gesagt, ist dies die Schwerpunktverschiebung aller Modernisierungsbemühungen von der fast alleinigen Betonung der Arbeitsproduktivität zu einer sehr viel stärkeren Betonung der Ressourcenproduktivität. Zur Zeit von James Watt, als der Faktor „Natur“ im Überschuss vorhanden war, der Faktor „Arbeit“ jedoch eine ganz klägliche Produktivität aufwies, war es sicher rational, die Erhöhung der Arbeitsproduktivität zum primären Fortschrittsmaßstab zu erheben. Heute sieht dies jedoch ganz anders aus. Wir haben die Arbeitsproduktivität dermaßen gesteigert, dass es jetzt an Arbeitsplätzen mangelt, während die Natur zu einer immer knapperen Ressource wird. Trotz dieser Verkehrung der Situation investieren sämtliche deutschen Konzerne ihre gesamten Innovationsanstrengungen immer noch in die weitere Erhöhung der Arbeitsproduktivität. Das Wegrationalisieren von Arbeitsplätzen wird häufig auch noch mit Steuermitteln unterstützt. Diese heutige Modernisierungsphilosophie mit der entsprechenden Steuergesetzgebung ist sowohl absurd als auch ökologisch höchst gefährlich.

In der letzten Zeit haben, um ein Beispiel zu nennen, Wissenschaftler angefangen, sich ernsthaft Sorgen zu machen über einen nicht linearen Anstieg des Meeresspiegels in Zusammenhang mit der globalen Erwärmung. In den letzten zehn Jahren hat sich die Fläche von Grönland, die im Juli von Süßwasser bedeckt ist, etwa verfünffacht. Heute ist im Sommer etwa die Hälfte von Grönland von Süßwasser bedeckt. Dieses könnte dramatische Auswirkungen für die mechanische Stabilität von Grönland haben. Etwa ein Viertel des Grönland-Eises liegt über Wasser und ist strukturell instabil. Vor ca. 7.800 Jahren ist der Meeresspiegel plötzlich, nicht linear, um sieben bis acht Meter angestiegen. Die wahrscheinliche Ursache war das mechanische Auseinanderbrechen oder Abrutschen des damals vorhandenen Eises über Labrador – die geographische Struktur von Grönland ist sehr ähnlich.

Um eine weitere Erwärmung des Erdklimas zu verhindern, muss die CO2-Konzentration stabilisiert werden. Um dies aber zu erreichen, müssen wir die CO2-Emissionen um etwa 60 bis 80 Prozent vermindern. Das ist in einer Zeit, wo einige der großen Schwellenländer ihren Energieverbrauch im Rahmen einer nachholenden Industrialisierung dramatisch steigern, eine gigantische Herausforderung. In dieser Zeit weiterhin Arbeitsrationalisierung zum Hauptfortschrittsprogramm zu erklären, wäre Wahnsinn. Wir müssen stattdessen die Erhöhung der Ressourcenproduktivität zu einer der höchsten Prioritäten der Staaten und der Wirtschaft machen. Dies ist ein absolut faszinierendes Programm, politisch, aber auch wissenschaftlich und technisch. Daher sind auch die große Forschungseinrichtungen gefragt, sowohl in Bezug auf die ganz konkreten hoch effizienten Technologien, die wir zur Umsetzung dieses Programms brauchen, aber auch in strategischem Sinne, wenn es darum geht, entsprechende Implementierungsstrategien und förderliche politische Rahmenbedingungen zu schaffen. Und hier warten selbstverständlich große Aufgaben auf Technikfolgenabschätzung und wissenschaftliche Politikberatung.

4     Neue Konstellationen für die Technikfolgenabschätzung

Ich möchte mich im abschließenden Teil mit Veränderungen der Macht- und Einflussstrukturen befassen, unter denen heute Entscheidungen getroffen werden. Wir haben in den letzten zwanzig Jahren eine gewaltige Machtverschiebung erlebt, weg vom Staat und hin zur Wirtschaft. Vor dreißig Jahren, als die Technikfolgenabschätzung die ersten großen Erfolge hatte, war es völlig selbstverständlich, dass der Staat das gesellschaftliche Machtzentrum war und sich die Wirtschaft im Wesentlichen gefügt hat. Diese Konstellation war die Basis für die soziale Marktwirtschaft, für den Umweltschutz und für die Demokratie insgesamt. Und nun stellen wir seit 1990 fest, dass an die Stelle des Ost/West-Systemwettbewerbs ein globaler Standortwettbewerb getreten ist. Dieser Standortwettbewerb wird im Wesentlichen durch die Minimierung der Kosten für Produktion und Vertrieb dominiert. Auch wenn es formal immer noch so ist, dass der Staat etwas vorgeben darf, ist es real längst umgekehrt. Die Kapitalmärkte teilen den Gebietskörperschaften mit, welche Bedingungen sie wünschen, damit die erforderliche Kapitalrendite erwirtschaftet werden kann. Und wenn sie die gewünschten Bedingungen nicht bekommen, dann gehen sie eben weg. Dies hat ganz erhebliche Folgen. So gilt heute die Mitbestimmung als wettbewerbsschädigend, vielleicht demnächst sogar Demokratie insgesamt. Manche Diktaturen haben z. B. mit ethischen Fragen überhaupt kein Problem, und eine lästige demokratische Kontrolle gibt es dort auch nicht. Die unbegrenzte Herrschaft des Marktes, der keine Skrupel kennt, unterminiert letztlich das demokratische Gemeinwesen.

Wenn wir heute über Technikfolgenabschätzung nachdenken, muss dies daher die Frage beinhalten, welche Folgen diese neue Dominanz des Marktes hat und auf welche Weise demokratische Errungenschaften auch unter den neuen Verhältnissen gesichert und weiterentwickelt werden können. Die „Marktanbeter“ sagen: Gesetze sind tendenziell schlecht und führen zu einer Marktbehinderung. Für die Vereinfachung von Gesetzen bin natürlich auch ich zu haben (s. o.), was durch eine Gesetzesfolgenabschätzung gefördert werden könnte. Allerdings warne ich vor der als Zeiterscheinung heute damit oft verbundenen Delegitimierung des Staates und des Gesetzgebers. Wir brauchen daher auch so etwas wie eine „Liberalisierungsfolgenabschätzung“.

Zur Verdeutlichung möchte ich einen Fall aus den kommunalen Haushalten ansprechen. Hier war die Quersubventionierung der öffentlichen Verkehrsbetriebe durch Einnahmen aus anderen Bereichen, vor allem aus den kommunalen Stromwerken weit verbreitet. Hier hat eine lukrative Seite der öffentlichen Hand eine strukturell defizitäre Seite der öffentlichen Hand unterstützt, und das hat im Großen und Ganzen sehr gut funktioniert. Das ist einer der Hauptgründe, warum deutsche Städte im Vergleich zu Houston oder Kansas City ausgesprochen menschlich aussehen. Marktideologen sagen jedoch aus Gründen der reinen Lehre, wenn ihr die Straßenbahn subventionieren wollt, dann finanziert das doch aus Steuern. Die gleichen Leute sorgen jedoch auf der anderen Seite dafür, dass das Steueraufkommen tendenziell sinkt. Wir haben heute eine Steuerquote von 25 Prozent, so niedrig wie noch nie. In den letzten zehn Jahren sind Jahr für Jahr die Unternehmenssteuersätze in den OECD-Ländern abgesunken. Das heißt also, durch Marktdominanz wird der Staat nicht nur delegitimiert, sondern auch finanziell ausgehöhlt. Also halte ich eine Liberalisierungsfolgenabschätzung für dringend nötig. Im Rahmen der Politikberatung von Folgenabschätzung ist das eine der ganz interessanten Angelegenheiten. Vielleicht kann das ITAS hierfür mit den großen Wirtschaftsforschungsinstituten kooperieren.

Ich will zum Abschluss noch einen kleinen Schritt weiter gehen. Wir haben alle gejubelt, als 1989/90 das gute System des Marktes und der Freiheit über das schlechte System des Kommunismus und der grausamen Staatsdominanz gesiegt hat. Freiheit, Demokratie und die Marktwirtschaft waren ein wunderbares erfolgreiches Bündel von politischen Prinzipien, welches im Wesentlichen auf der europäischen Aufklärung des 18. Jahrhunderts basierte. Freiheit, Demokratie und die Marktwirtschaft waren so lange eine stimmige Einheit, wie der jeweilige Gegner ein kriegslüsterner und autoritärer König, ein Faschist oder ein Sowjetkommunist oder etwas Ähnliches war. Denn derartige Gegner waren alle gegen Markt, gegen Demokratie und gegen Freiheit. Solange war die Ineinssetzung von Markt und Demokratie in gewissem Sinne legitim. Im angelsächsischen Raum ist diese Ineinssetzung gar zu einer Art Staatsreligion geworden. An uns als Kontinentaleuropäern ist es jetzt zu sagen: Die einstige Einheit von Markt, Freiheit und Demokratie ist nicht mehr. Sie gehört der Vergangenheit an. Heute steht an sehr vielen Stellen der Welt Markt gegen Demokratie. Das heißt also: Wir müssen auch die Aufklärung neu denken, wenn wir denn Technikfolgenabschätzung, Technikentwicklung und den wissenschaftlichen Beratungsbedarf der Politik neu denken wollen. Mit dieser etwas titanischen Herausforderung schließe ich.

 

 

Perspektiven und Ausblick

(ag) Die zehn Jahre des „Institutsdaseins“ von ITAS haben – auf der Basis der Erfahrungen in den Vorgängereinrichtungen – eine Reihe von inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklungen gebracht. Unsere „Mission“ haben wir bereits im letzten Jahr in einer offenen institutsinternen Diskussion wie folgt reformuliert. Dies geschah unter den simultanen Zielen der Aufnahme der gemachten Erfahrungen einerseits und der Perspektivsetzung für die Zukunft andererseits:

Das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) erarbeitet und vermittelt Wissen über die Folgen menschlichen Handelns und ihre Bewertung in Bezug auf die Entwicklung und den Einsatz von neuen Technologien. Umweltbezogene, ökonomische, soziale sowie politisch-institutionelle Fragestellungen stehen dabei im Mittelpunkt. Alternative Handlungs- und Gestaltungsoptionen werden entworfen und bewertet. ITAS unterstützt dadurch Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und die Öffentlichkeit, Zukunftsentscheidungen auf der Basis des besten verfügbaren Wissens und rationaler Bewertungen zu treffen. Die Erarbeitung des Folgenwissens ist auf einen gesellschaftlichen Beratungsbedarf bezogen, und konkrete Beratung wird durch wissenschaftliches Wissen fundiert. Zu diesem Zweck wendet ITAS Methoden der Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse an und entwickelt diese weiter.

In dieser Formulierung wird der enge wechselseitige Bezug zwischen Forschung und Beratung betont, der eines der konstitutiven Merkmale der Technikfolgenabschätzung (TA) ist. Wird dies ernst genommen, so bedeutet es, dass Stand und Perspektiven des Instituts sich in dieser Dualität darstellen lassen sollten. Ich möchte daher im Folgenden kurz zunächst einige Punkte aus der Forschungstätigkeit hervorheben, dann zu den Beratungsaktivitäten kommen und schließlich beide in gemeinsamen Perspektiven zusammenführen.

In der ITAS-Forschung stellen sich aus heutiger Sicht folgende Entwicklungen der letzten zehn Jahre als besonders relevant für Zukunftsperspektiven des Institutes dar:

Es hat eine deutliche Europäisierung und Internationalisierung stattgefunden. Die Präsenz von ITAS im Europäischen Forschungsraum und in der internationalen TA-Diskussion konnte deutlich ausgebaut werden.

Die Kooperation mit Universitäten wurde erheblich intensiviert, sowohl im Projektbereich als auch – und vor allem – durch den Aufbau einer ITAS-Doktorandengruppe.

Nachhaltige Entwicklung als Forschungsgegenstand wurde mit der Erarbeitung des integrativen Nachhaltigkeitskonzepts und seiner Anwendung in verschiedenen Projekten erfolgreich im Institut verankert. Hierbei konnte auch eine ausgezeichnete Außenwirkung erzielt werden.

Aktuelle Konzepte wie Wissensgesellschaft und Forschungsrichtungen an der Grenze zwischen Wissenschaft und Gesellschaft (wie Innovationsforschung oder Foresight) wurden in ITAS-Projekten adaptiert und in die TA-Methodik eingebettet.

In der Helmholtz-Gemeinschaft und im Forschungszentrum Karlsruhe konnte die Sichtbarkeit und Vernetzung erheblich ausgebaut werden. Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse einerseits und die wissenschaftlich-technischen Einrichtungen agieren als Partner, die in gemeinsame Vorhaben je verschiedene Wissensbestände einbringen. Gerade durch deren Integration entsteht ein erkennbarer Mehrwert.

Die Gründung des „Netzwerks TA“ (NTA), bei der ITAS ein Mitinitiator war und gegenwärtig einen zentralen Knoten bildet, stellt einen bedeutenden Schritt bei der zunehmenden Festigung der TA-Community dar.

Die aktuelle Einteilung der Forschungsarbeiten von ITAS in die drei Forschungsbereiche „Umwelt und Ressourcenmanagement“, „Neue Technologien, Innovationsprozesse und Technikfolgen“ sowie „Wissensordnung, Wissenspolitik und Wissensgesellschaft“ reflektiert diese Erfahrungen und bringt sie für die nächsten Jahre in eine unserer Meinung nach tragfähige Form.

Beratungsaktivitäten auf der Basis von Folgenwissen, Wissen über die Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft und Erfahrung mit entsprechenden Foresight- und Bewertungsverfahren finden für eine ganze Reihe verschiedener Adressaten statt. Dazu gehören die EU-Kommission, Bundes- und Landesministerien, Behörden und Wirtschaftsunternehmen. Über diese – im Allgemeinen projektbezogenen – Aktivitäten hinaus sind am ITAS drei Beratungsverhältnisse institutionalisiert:

Technikfolgenabschätzung als wissensbasierte Beratung ist im ITAS seit langem durch den Betrieb des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) verankert. Dort werden im Auftrag des Bundestages, vertreten durch dessen Forschungsausschuss, TA-Projekte als parlamentarische Politikberatung durchgeführt.

Auf der europäischen Ebene hat vor kurzem ein vom ITAS koordiniertes Netzwerk aus europäischen Einrichtungen der parlamentarischen TA die wissenschaftliche Politikberatung zu Technikfragen am Europäischen Parlament übernommen (STOA). Dies geschah zunächst für eine Erprobungsphase von drei Jahren.

Im Rahmen der Helmholtz-Gemeinschaft betreibt ITAS gemeinsam mit anderen TA- und Systemanalyseeinrichtungen den „Helmholtz-Verbund Systemanalyse“, der die HGF in Fragen der Themenfindung und des Agenda-Setting beraten soll. Ein entsprechendes Konzept wurde jüngst positiv evaluiert und wird nun umgesetzt. Unsere Vision ist, in einem nächsten Schritt ein eigenes Helmholtz-Forschungsprogramm „Innovation und Technikfolgen“ aufzubauen, indem diese Beratungsaktivitäten mit unserer Forschung und der Forschung unserer Helmholtz-Partner optimal vernetzt werden können. Dabei werden wir die Anregungen von Prof. Manfred Popp, uns stärker in der wissenschaftlichen Themenfindung zu engagieren, direkt aufnehmen. Der Helmholtz-Forschungsbereich „Schlüsseltechnologien“ ist dafür sicher eine geeignete Ausgangsbasis.

Die weiteren Perspektiven der Arbeit des ITAS ergeben sich vor diesem Forschungs- und Beratungshintergrund aus den sich verändernden gesellschaftlichen Problemverständnissen hinsichtlich Technik, aus den eingegangenen Verpflichtungen und aufgebauten Kompetenzfeldern, aus den Intentionen und Visionen des Institutes und aus den Änderungen der externen Rahmenbedingungen. Inhaltlich sind es natürlich die wissenschaftlich-technischen Entwicklungen, ihre Potenziale, Folgen und Probleme, die uns weiter beschäftigen werden. Der Bedarf nach der Erforschung von Technikfolgen und nach besserer Kenntnis der Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Technik und Gesellschaft sowie der Bedarf an wissenschaftlicher Politikberatung werden nicht abnehmen. Vor diesem Hintergrund stellen sich in der nächsten Zeit vor allem die folgenden inhaltlichen Herausforderungen:

Die Ausbuchstabierung des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung ist bei weitem nicht abgeschlossen. Aufbauend auf der ITAS-Kompetenz in diesem Bereich werden weitere Fragen der Operationalisierung von Nachhaltigkeit bearbeitet werden. Insbesondere sind bislang einerseits die Bezüge zu den Anforderungen der Technikgestaltung nicht hinreichend hergestellt worden. Andererseits sind beim nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen weiterhin viele Fragen offen.

ITAS beteiligt sich intensiv an der kürzlich eingerichteten Helmholtz-Initiative zum Aufbau von Forschungskapazitäten zum Thema „Megacities“. Auch hier wird das integrative Nachhaltigkeitskonzept eine wichtige Rolle spielen.

In der Kooperation zwischen TA und der Innovationsforschung sind neue Erkenntnisse zu erwarten. Wir werden hierbei in den Technikfeldern Informations- und Kommunikationstechnologie, Nanotechnologie und Materialforschung neue Herausforderungen annehmen.

TA als kontextbezogene Kombination aus spezifischer Folgenforschung und gesellschaftlicher Beratung muss Veränderungen in den relevanten Kontexten sorgfältig beobachten und Konsequenzen für die eigene Weiterentwicklung ziehen. Wir arbeiten an einem diesbezüglichen Entwurf für eine „reflexiv modernisierte TA“.

Im Zusammenhang mit dem verantwortlichen Umgang mit Wissen und Nichtwissen entstehen neue Anfragen an eine „Wissenspolitik“ (Stehr), zu deren Beantwortung auch wir gefragt sind.

Schließlich ist daran zu denken, dass TA immer mehr ist als die unmittelbare Untersuchung von Technikfolgen oder Innovationsbedingungen. Es geht in der TA meist auch – zumindest indirekt – um die „großen Fragen“. Beispiele dafür sind: In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Welche Schwerpunkte setzen wir für die Zukunft? Prof. Ernst-Ulrich von Weizsäcker hat uns mit Recht gemahnt, über dem Projektalltag nicht jene übergreifenden Fragen zu vernachlässigen.

Diese Perspektiven auf die Weiterentwicklung unserer Forschungsbereiche verbinden wir mit dem Anspruch, Forschung und Beratung kontextbezogen in ein optimales Verhältnis zu bringen. Es gilt, den für TA typischen Spagat zwischen Forschung, deren Qualität zumeist nach Publikationen bemessen wird, und Beratung, die Eingang in Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse findet und daher praktisch relevant sein soll, in konstruktiver Weise zu bewältigen. Qualitätskriterien für unsere Arbeit sehen wir in beiden Bereichen: Wir leisten Beiträge zur Bewältigung gesellschaftlicher und politischer Entscheidungsprobleme, die in wissenschaftlicher Hinsicht selbstverständlich den üblichen Kriterien entsprechen und die auch inhaltlich und methodisch zum Wissenszuwachs beitragen. Daraus ergibt sich in strategischer Hinsicht ein doppeltes Programm:

Die Weiterentwicklung der Folgenforschung ist inhaltlich und methodisch zu bearbeiten und schließt empirische Verfahren der Datenerhebung und Methodenentwicklung ein, zielt aber auch auf die weitere Verbesserung der wissenschaftlichen Sichtbarkeit durch eine erhöhte Präsenz von ITAS-Autoren in internationalen Fachzeitschriften.

Die Weiterentwicklung von TA als wissensbasierter und nachfrageorientierter Beratung ist ein weiteres zentrales Moment der Programmatik. Dies zielt sowohl auf die Form der parlamentarischen Politikberatung wie im TAB und in STOA, aber auch auf die Beratung von Ministerien und Behörden sowie auf der Beratung innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft.

Dass beides seinen Zusammenhalt erhält oder behält, dass gegenseitige Lerneffekte und thematische wie methodische Synergien erkannt und genutzt werden können und dass im Zusammenwirken beider Anteile das spezifische Profil der TA geschärft werden kann, dürfte dabei die größte Herausforderung sein.