TA - Institutionen und - Programme

von Walter Spielmann, Robert-Jungk-Bibliothek Salzburg

Nicht erst heute - da wir knapp vor dem Schritt ins nächste Jahrtausend stehen - hat die Zukunft Saison. Was kommt auf uns zu? Welchen Herausforderungen werden wir uns zu stellen haben? Was können, was dürfen wir hoffen? Wie können wir lokal, regional und im wachsenden Bewußtsein um die "Eine Welt" ein besseres Morgen gestalten? Fragen wie diesen interdisziplinär nachzugehen, sie kritisch zu reflektieren und zum Gegenstand des öffentlichen Diskurses zu machen, ist Auftrag und Anliegen der vom "Zukunftsforscher" Robert Jungk (1913 - 1994) in Salzburg 1985 etablierten "Bibliothek für Zukunftsfragen" (JBZ).

Die Bibliothek sammelt und erschließt eine Vielzahl der im deutschen Sprachraum erscheinenden relevanten Zukunftspublikationen und bemüht sich insbesondere darum, die zahlreichen Initiativen und Projekte zu dokumentieren, die schon heute alternative Denkansätze und nachhaltige Problemlösungen umsetzen. Angesichts einer überbordenden Informationsflut einerseits und einer stetig fortschreitenden Spezialisierung andererseits sind die Gewinnung um Voraussicht und Übersicht sowie die "Demokratisierung der Zukunft" zentrales Anliegen der JBZ.

Konkret realisiert die JBZ, die von der Republik Österreich, Land und Stadt Salzburg finanziert wird, diese Intentionen auf folgende Weise: 

• Mehr als 10.000, in 41 Themenbereichen systematisch erschlossene - und laufend aktualisierte - Bücher stehen nicht nur den BesucherInnen vor Ort zur Verfügung, sondern können allen Interessierten als Wegweiser in Richtung denkbarer, wahrscheinlicher, wünschenswerter "Zukünfte" in Form von Kurzbeschreibungen zur Verfügung gestellt werden. Das Spektrum der Sammlung reicht dabei von Wissenschaft und Technik, Ökonomie und Ökologie bis hin zu Fragen alternativen Lebens - wobei Aspekten wie Verkehrsentwicklung, des Wohnens und Arbeitens große Bedeutung zukommt. Dem Bereich der Technikfolgenabschätzung - von der Option der "friedlichen" Nutzung der Atomtechnologie bis hin zu den Risiken der Gentechnologie - gilt die Aufmerksamkeit ebenso wie den weltweit absehbaren Folgen der ökonomischen Globalisierung. Daß darüber hinaus Fragen der Zukunftsforschung in Theorie und Praxis - hier vor allem die Durchführung, Vermittlung und Dokumentation von Zukunftswerkstätten - nicht zu kurz kommt, liegt auf der Hand. 
• An die 200 Zeitschriften - darunter ausgewiesene Fachorgane aus dem Bereich der internationalen Zukunftsforschung - wie auch zahlreiche "bunte Blätter", in denen neue Ideen für das nächste Jahrtausend entwickelt werden, sind verfügbar, um dem Morgen auf der Spur zu bleiben. Hinzu kommen Seminar- und Kongreßberichte und anderes "graues Material". 
• Pro Zukunft, die im 12. Jahrgang erscheinende Rezensionszeitschrift, ist Dreh- und Angelpunkt der Aktivitäten der JBZ. Vierteljährlich informiert Pro Zukunft über die neuesten und aktuellsten Zukunftstexte im deutschsprachigen Raum, berichtet über herausragende einschlägige Veröffentlichungen aus dem angelsächsischen und französischen Sprachraum (Partner sind der amerikanische "Future Survey" und "futuribles" (Paris). Jede Ausgabe von Pro Zukunft enthält mehr als 100 Buchbesprechungen [zwei Kurzrezensionen sind in "Bücher kurz vorgestellt" enthalten - die Red.], bietet eine Zeitschriftenrundschau, Terminhinweise und berichtet in der Rubrik "Zukunft in der Diskussion" über einschlägig relevante Veranstaltungen. Pro Zukunft bietet in kompakter Form für Zukunftsinteressierte - Studierende, Wissenschaftler, Verantwortliche aus Politik und Wirtschaft, aber auch VertreterInnen von Bürgerinitiativen und NGO - die Möglichkeit, zeitsparend Einsicht in die aktuelle Diskussion um die Facetten der Zukunft zu nehmen. (Das Jahresabonnement ist für DM 48,-- zzgl. Porto erhältlich, eine Gratis-Probenummer kann bei der JBZ angefordert werden.) 
• Weiters führt die JBZ zahlreiche zukunftsbezogene Veranstaltungen durch (von der jährlichen "Robert-Jungk-Memorial-Lecture" bis hin zur Reihe "Zukunft in Diskussion"), bei denen eine direkte Begegnung mit ZukunftsautorInnen und ein persönlicher Austausch über Zukunftsperspektiven stattfindet. 
• Auch Interessierte von auswärts können die Dienste der JBZ für Literaturrecherchen und die Vermittlung von Experten in Anspruch nehmen. Folgende Varianten stehen zur Verfügung:

Kommentierte Literaturrecherche
Liste der in der JBZ verfügbaren Bücher und Medien mit informativen Kurzbeschreibungen, keine Verlagstexte!

Erweiterte Literaturrecherche
Liste der in der JBZ verfügbaren Bücher und Medien mit Kurzbeschreibungen undausgewählten Originaltextpassagen.

Hyperrecherche
Über die in der JBZ verfügbaren Materialien hinaus werden umfangreiche Recherchen in Fachzeitschriften, einschlägigen Datensammlungen sowie im Internet durchgeführt.

"Top Ten"-Expreßrecherche
Binnen 24 Std. werden die wichtigsten und aktuellsten Materialien sowie ExpertInnen- und Institutsadressen zu einem Thema zusammengestellt. Diese Serviceleistungen mit Preisangaben können über das Internet abgerufen werden.

Insgesamt - eine Reihe interessanter Möglichkeiten, mit der Zukunft Kontakt aufzunehmen:

Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen
Imbergstraße 2
A-5020 Salzburg
Tel.: + 43-662-873 206
Fax: + 43-662-873 206-14
E-mail: jungk-bibliothek∂salzburg.co.at
Internet: http://www.jungk-bibliothek.at/