Zur Arbeit der Kommission für Technikfolgenabschätzung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig

TA-Institutionen und -Programme

Zur Arbeit der Kommission für Technikfolgenabschätzung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig

von Lutz Schiffer

Die konstituierende Sitzung der Kommission für Technikfolgenabschätzung fand im September 1996 unter der Leitung von Herrn Prof. Woschni statt. Das Aufgabenfeld der Kommission ist aufgrund seines fachübergreifenden und komplexen Charakters sehr vielschichtig. Neben der Analyse des Standes von Techniken und ihrer Entwicklungsmöglichkeiten sollen technische, wirtschaftliche, gesundheitliche, ökologische, humane, soziale, ethische und andere TA-relevante Aspekte dieser Techniken analysiert und mögliche Optionen und Alternativen aufgezeigt werden. Diese Folgen sind auf Basis definierter Ziele und Wertevorstellungen zu beurteilen. Weiterhin sollen Aktivitäten zum wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs initiiert und koordiniert werden [siehe auch den Beitrag in den TA-Datenbank-Nachrichten Nr. 3, Oktober 1996, S. 29 f.].

Nach Abschluß der organisatorischen und konzeptionellen Vorarbeiten nahm am 01.01.1997 die Arbeitsstelle Technikfolgenabschätzung der Kommission ihre Tätigkeit auf. Sitz der Arbeitsstelle Technikfolgenabschätzung ist Chemnitz. Bei der Auswahl der Forschungsinhalte wurde vor allem auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz für den Freistaat Sachsen sowie die angrenzenden Bundesländer, die Möglichkeiten zur interdisziplinären und interinstitutionellen Arbeitsweise und die Nutzung von Synergieeffekten Wert gelegt. In der Vorbereitungsphase wurden u.a. die Themenfelder nachwachsende Rohstoffe, Multimedia und Kreislaufwirtschaft diskutiert. Unter Berücksichtigung dieser Auswahlkriterien sowie der gegenwärtigen finanziellen und personellen Rahmenbedingungen beschloß die Kommission die Vorbereitung eines Forschungsvorhabens "Technikfolgenabschätzung zur nachhaltigen Entwicklung der Wasserversorgung und des Gewässerschutzes im Freistaat Sachsen". Die entscheidenden Forschungsaufgaben bestehen darin, das Leitbild der Nachhaltigkeit zu operationalisieren, Möglichkeiten der gesellschaftlichen, insbesondere der regionalen Umsetzung zu analysieren und wissenschaftlich begründete Handlungsempfehlungen für die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft bereitzustellen.

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt liegt in der Fortführung der 1995 an der Technischen Universität Chemnitz-Zwickau mit der Dokumentation "Technikfolgenforschung im Freistaat Sachsen" [siehe TA-Datenbank-Nachrichten Nr. 1, März 1996, S. 35] begonnenen Arbeiten zum weiteren Auf- und Ausbau des wissenschaftlichen Netzwerkes der TA-Forschungslandschaft. Aufgrund der positiven Resonanz und der Vielzahl von Interessenbekundungen ist für 1997 eine Aktualisierung dieser Dokumentation geplant. Darüber hinaus sollen, entsprechend des Einzugsgebietes der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, auch die angrenzenden Bundesländer Sachsen Anhalt und Thüringen einbezogen werden. Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur fach- und länderübergreifenden Kommunikation und Kooperation auf dem TA-Sektor geleistet werden. Die fachliche Gliederung und organisatorische Durchführung erfolgt aus Gründen der Vereinheitlichung und Vergleichbarkeit der Daten und Informationen wieder, wie bereits 1995, in Abstimmung mit der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg und dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des Forschungszentrums Karlsruhe bzw. der Projektgruppe Technikfolgenabschätzung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Interessierte TA-Anbieter können sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt an die unten genannte Kontaktadresse wenden.

 

Kontakt

Dr. Lutz Schiffer
Arbeitsstelle Technikfolgenabschätzung
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
D-09107 Chemnitz
Tel.: +49 371 5311512