Die zweite Phase des European Science and Technology Observatory beginnt

TA-Institutionen und -Programme

Die zweite Phase des European Science and Technology Observatory beginnt

von Michael Rader, ITAS

Das European Science and Technology Observatory (ESTO) entstand als Aktivität innerhalb des Vierten Rahmenprogramms für Forschung und technologische Entwicklung der Europäischen Union. Mit der Gründung von ESTO wurde das in Sevilla ansässige Institute for Prospective Technological Studies (IPTS) der Gemeinsamen Forschungsstelle (GSF) der Europäischen Kommission beauftragt. Das ESTO wurde als Netz von Forschungeinrichtungen konzipiert.

Im ersten Jahr seines Bestehens, 1995 - 1996, beteiligten sich 10 europäische Einrichtungen am sogenannten Core-Net von ESTO, weitere etwa 40 Einrichtungen bildeten das weitere ESTO-Netz.

Die wichtigste sichtbare Aktivität des IPTS während des ersten Jahres war die Etablierung einer monatlichen Zeitschrift, des "IPTS Report". Dabei wurde das Institut vor allem von den Einrichtungen des Core-Nets unterstützt.

In der zweiten Hälfte des Jahres 1996 fand eine Evaluierung der Arbeiten des IPTS durch eine Gruppe externer Experten statt, die den Aufbau des ESTO-Netzes als prioritäre Aufgabe des IPTS bezeichneten. Bereits davor hatte eine Ausschreibung stattgefunden, in der Konsortien von Forschungseinrichtungen aufgefordert wurden, Dienste für den dauerhaften Aufbau und Betrieb von ESTO anzubieten. Erfolgreich bei dieser Ausschreibung war ein Konsortium von 14 Einrichtungen, von denen bereits neun am alten Core-Net beteiligt gewesen waren. Die Vergabe des Vertrages zum Jahresende 1996 war ein Anlaß, die Arbeit von ESTO neu zu strukturieren.

Die Geschäfte des nunmehr als "ESTO Coordinating Group" bezeichneten "inneren Netzes" werden von einem Koordinator, dem VDI-Technologiezentrum, geführt, der zugleich Mitglied des "Executive Committee" von ESTO ist, dem obersten Beschlußorgan zwischen den jährlichen Hauptversammlungen.

Das ESTO-Netzwerk dient zur Beobachtung der Entwicklung im Bereich Forschung und Technologie, insbesondere im Hinblick auf Ereignisse mit sozio-ökonomischen Implikationen. Der mit dem Konsortium abgeschlossene Vertrag sieht dafür fünf Kategorien von Aktivitäten vor:

Die einzelnen Mitglieder der Koordinierungsgruppe fungieren auch als Netzwerk-Korrespondenten, die zum einen laufend über die Entwicklung in ihrem eigenen Land und ausgewählten weiteren Ländern berichten. Zum anderen berichten die Korrespondenten über einzelne Fachgebiete, in denen die Einrichtungen eine besondere Kompetenz besitzen. Auf diese Weise soll kontinuierlich und umfassend über bedeutende technisch-wissenschaftliche Ereignisse berichtet werden. Die Daten, die auf diese Weise gesammelt werden, bilden die Grundlage für den bereits erwähnten Baseline-Report und sollen darüber hinaus eine Art Datenbank bilden.

Um den Informationsfluß zwischen den einzelnen ESTO-Mitgliedern und zwischen ESTO und seinen Auftraggebern und sonstigen Adressaten seiner Aktivitäten zu ermöglichen, muß eine geeignete technische Infrastruktur geschaffen werden, die möglichst vielen Interessenten den Zugang zu Informationen aus ESTO-Aktivitäten gestattet. Dies ist vor allem die Aufgabe des Koordinators und des IPTS. Das IPTS verfügt bereits über eine Seite im World Wide Web (http://www. jrc.es), die bereits umfassend über das IPTS und ESTO berichtet und eine gute Ausgangsbasis für ein erweitertes Angebot darstellt.

Last not least sollen ESTO-Aktivitäten nicht auf die 14 Einrichtungen der Koordinierungsgruppe und das IPTS beschränkt bleiben, so daß eine wichtige Aufgabe darin besteht, andere wichtige Einrichtungen in das ESTO-Netz einzubinden. Vorgesehen ist dafür der Status des "assoziierten Mitgliedes" von ESTO, für den noch Kriterien entwickelt werden. In Frage kommen weitere Forschungseinrichtungen, die ein ähnliches Aufgabenspektrum abdecken wie die Mitglieder der Koordinierungsgruppe bzw. diese thematisch und geographisch gegebenenfalls ergänzen. Darüber hinaus wird angestrebt, auch internationale Institutionen wie OECD oder die IATAFI an ESTO-Aktivitäten zu beteiligen. Für die Pflege der Beziehungen zu solchen Einrichtungen werden aus dem Kreise der ESTO-Koordinierungsgruppe noch Zuständige ernannt.

Mitglieder der Koordinierungsgruppe sind folgende Einrichtungen:

VDI TECHNOLOGIEZENTRUM, Düsseldorf, Deutschland (Koordinator)

ADIT - Agence pour la Diffusion de l'information technologique, Paris/Strasbourg, Frankreich

CEST - Centre for Exploitation of Science and Technology, London, UK

DTU - University of Denmark, Unit of Technology Assessment, Lyngby, Dänemark

ENEA - Directorate Studies & Strategies, Rom, Italien

INETI - Instituto National de Engenharia e Technologia Industrial, Lissabon, Portugal

ITAS - Forschungszentrum Karlsruhe, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse, Karlsruhe, Deutschland

NUTEK - Department Science Policy Studies, Stockholm, Sweden

OST - Observatoire des Sciences et des Techniques, Paris, Frankreich*

SPRU - Science Policy Research Unit, Brighton, UK*

TNO - Centre for Technology and Policy Studies, Apeldoorn, Niederlande*

VITO - Flemish Institute for Technology Research, Mol, Belgien

VTT - Group of Technology Studies, Helsinki, Finnland

* Mitglieder des Executive Committee.

Kontakt

Dr. Dr. Axel Zweck
Dr. Sabine Korte
Physikalische Technologien
VDI-Technologiezentrum
Graf-Recke Str. 84, D-40239 Düsseldorf
Tel.: +49 211 6214-574