Einführung

Schwerpunktthema: Klimaforschung und internationale Klimapolitik

Klimaforschung und internationale Klimapolitik

Seit der 1. Vertragsstaatenkonferenz im Rahmen der UN-Klimarahmenkonvention im Frühjahr letzten Jahres in Berlin ist es in der Öffentlichkeit ruhig um die internationale Klimapolitik geworden. Dies mag daran liegen, daß deren Ergebnis in der Öffentlichkeit Enttäuschung auslöste, möglicherweise aber auch daran, daß das Thema "Umwelt" generell in der gesellschaftlichen Prioritätendiskussion an Boden verloren hat. Eigentlich sollte dies anders sein, denn erstmals hat sich im Dezember 1995 der von der UN-Weltklimaorganisation (WMO) und dem United Nations Environmental Programme (UNEP) getragene Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zu der Aussage durchgerungen, daß ausreichende wissenschaftliche Belege für einen menschlichen Einfluß auf das Klima vorliegen. Dabei ist hervorzuheben, daß diese Aussage auch von den Regierungsvertretern im IPCC, im sog. Government Review, mitgetragen wird.

In diesem Schwerpunkt möchten wir deshalb den sog. Second Assessment Report des IPCC vorstellen; desweiteren wird dargestellt, wie der internationale Verhandlungsprozeß im Rahmen der Klimarahmenkonvention nach der Berlin-Konferenz fortgeschritten ist und wie dabei die Ergebnisse des IPCC-Reports rezipiert wurden. Schließlich werden die Ergebnisse eines Berichts der Weltgesundheitsorganisation der UNO zum Thema "Klimawandel und Gesundheit" vorgestellt, ein Folgeaspekt des möglichen Klimawandels, dem bisher noch relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

(Reinhard Coenen, ITAS)