Technikfolgenforschung in Baden-Württemberg - Dokumentation 1995 -

TA-Institutionen und -Programme

Technikfolgenforschung in Baden-Württemberg - Dokumentation 1995 -

Mehr Transparenz in der TA-Forschungslandschaft durch aktualisierte Dokumentation der Akademie

von Manfred Rohr

In der Dokumentation "Technikfolgenforschung in Baden-Württemberg" aus dem Jahr 1993 hatte die Akademie das seinerzeit in Baden-Württemberg vorhandene Potential im Bereich von Technikfolgenabschätzung (TA) bzw. Technikfolgenforschung dargestellt und mit dieser Bestandsaufnahme zugleich eine Ausgangsbasis für die weitere Durchdringung des wissenschaftlichen Netzwerkes der TA-Forschungslandschaft geschaffen. Mit der Dokumentation wurde allen an TA-Projekten und an TA-relevanten Forschungsthemen arbeitenden und interessierten Institutionen, Einrichtungen und Personen ein landesweites TA-Nachschlagewerk zur aktuellen und umfassenden Information zur Verfügung gestellt, mit dem die Transparenz der Aktivitäten mit Bezug zur Technikfolgenabschätzung und -bewertung weiter erhöht und insbesondere die fachübergreifende Kommunikation und Kooperation intensiviert und gefördert werden soll.

Aufgrund des von den Nutzern in der Umfrage 1994 bekundeten Interesses an der Dokumentation und einer künftigen Aktualisierung im Zwei-Jahres-Rhythmus (vgl. auch TA-Datenbank-Nachrichten Nr. 1/2, 4. Jg., Mai 1995; TA-Informationen Nr. 1/1995) hat sich die Akademie für eine Weiterführung des Projektes entschieden und legt nun als Ergebnis ihrer Umfrage 1995 die aktualisierte Neuauflage der Dokumentation vor.

Die Dokumentation verfolgt weiterhin das Ziel, ihren Nutzern einen möglichst breiten Zugang zum derzeitig in Baden-Württemberg verfügbaren TA-Potential zu vermitteln. Der Bezug zur Technikfolgenforschung und Technikfolgenabschätzung wird dementsprechend bewußt sehr weit gefaßt und schließt neben den umfassend und im engeren Sinne zur Technikfolgenforschung und -abschätzung arbeitenden Projekten auch Vorhaben ein, die nur mittelbar TA betreiben oder diese durch partielle Studien und Analysen begleiten.

Um den Anspruch nach umfassender Darstellung der TA-Forschungsaktivitäten in Baden-Württemberg noch besser gerecht werden zu können, ist der Teilnehmerkreis der Umfrage 1995 im Vergleich zu 1993 wesentlich erweitert worden. Insgesamt wurden 687 Personen von 555 Institutionen und Einrichtungen angeschrieben. Der Rücklauf der Umfrage war mit ca. 86 % (einschließlich Fehlanzeigen) außerordentlich hoch. Der inhaltliche Bestand der Dokumentation 1995 ist mit nunmehr 299 erfaßten Institutionen und 722 ausgewählten Projekten gegenüber 1993 (173 Institutionen und 365 Projekte) nahezu verdoppelt worden.

Einrichtungen Institutionen     Projekte    
  Rücklauf + - Rücklauf + -
Universität Freiburg 28 26 2 96 61 35
Universität Heidelberg 18 16 2 27 15 12
Universität Hohenheim 26 26 0 147 93 54
Universität Karlsruhe 41 40 1 135 87 48
Universität Konstanz 8 8 0 21 11 10
Universität Mannheim 13 13 0 22 13 9
Universität Stuttgart 43 39 4 160 103 57
Universität Tübingen 17 14 3 55 29 26
Universität Ulm 11 9 2 14 8 6
DLR-Institute 4 3 1 16 15 1
Fraunhofer-Institute 9 7 2 64 47 17
Forschungszentrum Karlsruhe 19 19 0 44 33 11
Max-Planck-Institute 2 0 2 1 0 1
Fach-/Pädagogische Hochschulen 16 13 3 29 8 21
Restliche Institutionen 73 66 7 324 199 125
Gesamt 328 299 29 1155 722 433

Bei der Umfrage 1995 wurde generell so verfahren, daß zunächst allen bereits 1993 dokumentierten Institutionen und Einrichtungen entsprechende Textauszüge aus der Dokumentation zur Aktualisierung bzw. Ergänzung ihrer damaligen Angaben zur Institution sowie zu den Projekten vorgelegt wurden. Darüber hinaus wurden auch erstmals Forschungspotentiale aus dem Bereich der Fachhochschulen sowie die in Projektträgerschaften bzw. Verbundprojekten gebündelte Fachkompetenz des Landes in die Umfrage einbezogen. Die Projektträgerschaften und Verbundprojekte wurden insbesondere deshalb berücksichtigt, da sie durch die von ihnen ausgeübte Koordinierungs- bzw. Leitfunktion als Knotenpunkte im TA-Netzwerk fungieren und somit auch aufgrund ihres breiten Überblicks über laufende Förderprojekte eine zentrale Vermittlerrolle ausüben können.

Tab. 1:Erhebung der Institutionen und Projekte
(+ aufgenommen, - nicht aufgenommen)

Neben den neu identifizierten Institutionen wurden wiederum auch diejenigen Einrichtungen in die Umfrage einbezogen, die 1993 eine Fehlanzeige gemeldet hatten bzw. die nicht erreicht wurden. Ebenso wurde eine Reihe von Projekten bei der Aktualisierung berücksichtigt, die 1994 im Rahmen der Kooperation mit dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des Forschungszentrums Karlsruhe (ehemals Abteilung für Angewandte Systemanalyse, AFAS) aus der TA-Datenbank übernommen wurden. Dieser gegenseitige Informations- und Datenaustausch soll auch künftig für die weitere Erschließung und den Ausbau des TA-Netzwerkes in Baden-Württemberg genutzt und beibehalten werden.

Die Dokumentation 1995 gliedert sich in zwei Hauptteile, einen Institutionenteil, in dem alle aufgenommenen Institutionen und Einrichtungen schwerpunktartig mit ihren TA-relevanten Arbeitsinhalten porträtiert werden, und einen Projektteil, der nunmehr 13 Themenfelder umfaßt und die Projektbeschreibungen der ausgewählten Projekte enthält. Die Dokumentation wird durch ein Register vervollständigt, bestehend aus einem Institutionenverzeichnis, einem Personenverzeichnis und einem Sachwortverzeichnis.

Die Dokumentation enthält einige gestalterische und strukturelle Neuerungen, die insbesondere ihre Handhabbarkeit verbessern und den inhaltlichen Zugang erleichtern sollen. So wurde u.a. das Sachwortverzeichnis entsprechend den Hinweisen und Vorschlägen der Nutzer grundsätzlich überarbeitet und neu strukturiert. Im Hinblick auf eine schnellere und gezieltere Erschließung der Dokumentation wurde die 1993 gewählte Gliederung des Verzeichnisses in thematische Blöcke weitestgehend aufgelöst und durch eine alphabetische ersetzt. Der inhaltliche Zugang wurde erweitert und dadurch verbessert, daß über das Sachwortverzeichnis nicht mehr, wie bisher, nur der Projektteil der Dokumentation erschlossen werden kann, sondern nunmehr auch die 97 im Institutionenteil mit ihren TA-relevanten Aktivitäten dokumentierten Einrichtungen aufzufinden sind, von denen bislang keine Projekte eingereicht bzw. ausgewählt wurden.
Als weitere Neuerung der Dokumentation wird bereits im Institutionenteil gezielt auf die Themenfelder hingewiesen, in denen im Projektteil der Dokumentation ausgewählte Projekte der Einrichtung zu finden sind, und zusätzlich deren jeweilige Anzahl angegeben. Entsprechende Querverweise auf die jeweiligen Seitenzahlen der Projekte im Projektteil erleichtern das Auffinden und ermöglichen ebenfalls einen schnelleren und direkteren inhaltlichen Zugang.

Die beiden Tabellen vermitteln einen Gesamtüberblick über das Umfrageergebnis 1995 bezüglich der Institutionen und Projekte (Tabelle 1) sowie über die Verteilung der Projekte auf die Themenfelder der Dokumentation (Tabelle 2).

Themenfelder Projekte
Energie 77
Ethik / Normen / Recht 30
Gesellschaft 35
Grundlagen und Methoden der TA 66
Information und Kommunikation 54
Kreislaufwirtschaft 72
Land- und Forstwirtschaft 76
Medizin und Gesundheit 34
Produktion / Arbeitswelt 42
Technologien und Werkstoffe 22
Umwelt 87
Verkehr / Stadt / Raum 64
Wirtschaft / Nachhaltige Entwicklung 63

Tab. 2: Verteilung der Projekte auf die Themenfelder

Die Dokumentation ist gegen eine Schutzgebühr von 30,-- DM zu erhalten.

Kontakt

Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg
Industriestraße 5, D-70565 Stuttgart
Tel.: +49 711 9063-221