Tagungsbericht: Eine neue Diskussionskultur für die Gentechnik - Pressemitteilung -

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Tagungsbericht: Eine neue Diskussionskultur für die Gentechnik - Pressemitteilung -

Der Arbeitskreis "Technikfolgenabschätzung und -bewertung des Landes Nordrhein-Westfalen" an der Fernuniversität - Gesamthochschule in Hagen lud im Dezember 1994 zum Workshop "Stand und Perspektiven der Technikfolgenabschätzung der Gentechnik" in das Kulturwissenschaftliche Institut in Essen ein.

Im Arbeitskreis haben sich unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Georg Simonis (FernUniversität) Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen aus Hochschulen und Instituten in Nordrhein-Westfalen zusammengefunden. Das vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung NRW unterstützte Wissenschaftlergremium hat sich für die Technikfolgenabschätzung und -bewertung vorgenommen, die fächerübergreifende Zusammenarbeit von Forschern zu verbessern, Gespräche zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik durchzuführen und Anregungen für Forschungen zu geben (siehe auch TA-Datenbank-Nachrichten Nr. 2, 3.Jg. Juni 1994).

Im Rahmen dieser Zielsetzung diskutierten unter Leitung von Prof. Dr. Carl Friedrich Gethmann, Dr. Stephan Bröchler, Dr. Gerd Peter und Prof. Dr. Peter Starlinger die Referenten und Teilnehmer aus der Wissenschaft, dem Landtag Nordrhein-Westfalen, der Landesregierung und der Wirtschaft nicht nur den Stand der Forschungen, sondern auch den zukünftigen Forschungsbedarf im Bereich der Technikfolgenabschätzung der Gentechnik.

Angeregt wurden neben technikbegleitenden Projekten (z.B. bei Freisetzungsversuchen) auch die Entwicklung eines tragfähigen Technikleitbildes der Gentechnik.

Im Verlauf der Diskussion zeigte sich, daß die Gestaltung der Bio- und Gentechnik in besonderem Maße einen gesellschaftlichen Dialog benötigt. Ohne einen intensiven Dialog sei nicht feststellbar, ob eine "machbare" Technologie auch gesellschaftlich verantwortbar sei.

Dieser gesellschaftliche Konsens müsse im ergebnis-orientierten Dialog von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik erarbeitet werden. Zum Abschluß des Workshops bestand bei den Teilnehmern trotz unterschiedlicher Sachstandpunkte Einigkeit darüber, daß die Tagung einen wichtigen Beitrag zu einer neuen Dialogkultur geleistet habe. Prof. Dr. Peter Starlinger vom Institut für Genetik der Universität zu Köln faßte dies in den Worten zusammen: "Das Gespräch muß fortgeführt werden".

Die Referate des Workshops "Stand und Perspektiven der Technikfolgenabschätzung der Gentechnik" können als Reader unter folgender Adresse bezogen werden:

FernUniversität - Gesamthochschule in Hagen,
Arbeitskreis Technikfolgenabschätzung und -bewertung des Landes NRW"
Dr. Stephan Bröchler
Fleyer Straße 204, D-58084 Hagen

Fax: (0) 2331/987-315