Internationale Akademie für Nachhaltige Entwicklungen und Technologien an der Universität Karlsruhe gegründet

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Internationale Akademie für Nachhaltige Entwicklungen und Technologien an der Universität Karlsruhe gegründet

Am 6. November 1999 wurde Mikhail Gorbatschow, der frühere Staats- und Parteichef der Sowjetunion, zum Präsidenten der neugegründeten Internationalen Akademie für Nachhaltige Entwicklungen und Technologien an der Universität Karlsruhe e.V. gewählt. Zweck der Akademie ist die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen deutschen und mittel- und osteuropäischen Institutionen und Unternehmen auf den Gebieten der nachhaltigen Entwicklung und umweltfreundlichen Technologien.

Zunächst war geplant, am 10. und 11. November d.J. in einem größeren Rahmen ein Forum zu veranstalten, zu dem auch schon namhafte Persönlichkeiten als Referenten gewonnen werden konnten, und im Beisein von Mikhail Gorbatschow die Akademie der Presse und einem breiteren Publikum vorzustellen. Gorbatschow hat sich mit großem persönlichem Engagement für die Gründung der Akademie eingesetzt. Durch den Tod von Raissa Gorbatschowa konnte dies nicht verwirklicht werden und wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. So erfolgte die offizielle Bekanntgabe der Gründung der Internationalen Akademie jetzt am 6. November im Beisein von M. Gorbatschow in kleinerem Kreise in der Universität Karlsruhe.

Neben der Gorbatschow-Stiftung gehören die Universität Karlsruhe (der auch der Vorsitzende des Vorstandes angehören muss) sowie weitere persönliche und institutionelle Mitglieder aus Deutschland, Rußland und mittel- und osteuropäischen Ländern zu den Gründungsmitgliedern der Internationalen Akademie. Wesentliche Zielsetzung der Akademie ist die Intensivierung der Zusammenarbeit im Bereich nachhaltige Entwicklung, wobei insbesondere der Förderung von Kooperationen in der Wirtschaft, Wissenstransfer und Förderung der Aus- und Weiterbildung im Vordergrund stehen sollen. Der gegenwärtige Ist-Zustand der Umwelt in Mittel- und Osteuropa wird dabei als sehr kritisch beurteilt, wie auch schon im Vorfeld der Gründung auf dem Deutsch-Russischen Umweltkolloquium und Forum im Mai vergangenen Jahres hervorgehoben wurde, bei dem ITAS für den wissenschaftlichen Teil der Veranstaltung verantwortlich war (s. hierzu TA-Datenbank-Nachrichten Nr. 3/4, Nov. 1998, S. 154). Beiträge zu einer Lösung der Umweltprobleme werden jedoch nicht nur durch den Einsatz von neuen Technologien zu erreichen sein. Entscheidend sei auch ein grundlegender Wandel in den Einstellungen: Bei den Aufgaben der Akademie wird deshalb auch die "Förderung eines neuen ökologischen Bewusstseins und des positiven Images westlicher Firmen in Rußland" als wesentliches Ziel genannt.

Im folgenden werden die Zielsetzung und Organisation der Akademie näher erläutert.

Ziele und Aufgaben

Zentrale Zielsetzung der Akademie ist die Intensivierung der Zusammenarbeit auf den Gebieten der nachhaltigen Entwicklung und umweltfreundlichen Technologien zwischen deutschen und russischen Institutionen und Unternehmen sowie die Förderung eines neuen ökologischen Bewusstseins und des positiven Images westlicher Firmen in Mittel- und Osteuropa. Die Akademie ist als e.V. mit Sitz in Karlsruhe eingetragen und wird eng mit dem Osteuropa-Zentrum der Universität Karlsruhe zusammenarbeiten.

Dazu nimmt die Akademie die folgenden Aufgaben wahr: 

Organisation und Finanzierung

Die Akademie wurde in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins mit Sitz in Karlsruhe gegründet. 

Mitglieder sind Einzelpersonen, Universitäten und andere rechtsfähige Institutionen, Unternehmen und Firmen aus den beteiligten Ländern. Die Universität Karlsruhe tritt als Mitglied bei.

Als Ehrenmitglieder (Akademie-Mitglieder) können herausragende kompetente Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung berufen werden, wenn sie die Ziele und Aufgaben der Akademie in besonderer Weise fördern.

Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und das Kuratorium (wissenschaftlicher Beirat). Für die laufende Koordination ist ein wissenschaftlicher Koordinator verantwortlich, der im Einvernehmen mit der russischen Seite bestellt und vom Verein beschäftigt wird; er hat Sitz und beratende Stimme im Vorstand und im Kuratorium. Für die laufende Arbeit wird eine Geschäftsstelle eingerichtet.

Die finanziellen Mittel zur Durchführung der Aufgaben der Akademie werden durch Beiträge und Zuschüsse der Mitglieder, durch Spenden und sonstige Zuwendungen aufgebracht. Zweckgebundene Spenden und Zuwendungen dürfen nur angenommen werden, wenn sie den Zielen und Aufgaben des Vereins entsprechen. Projekte sollen aus dafür eingeworbenen Drittmitteln finanziert werden.

Gegenwärtiger Vorsitzende des Vorstandes der Internationalen Akademie ist Prof. F. H. Frimmel, Engler-Bunte-Institut, Lehrstuhl für Wasserchemie, Universität Karlsruhe. Stellvertretender Vorsitzende ist Prof. Dr. Danilov Danilian, Staatskommittee der Russischen Föderation für Umweltschutz, Moskau, vertreten durch Prof. Dr. V. Gorokhov, Universität Karlsruhe. Schriftführer des Vereins ist Prof. Dr. Krohmer, Institut für Wasserwirtschaft und Kulturtechnik, Universität Karlsruhe. Wisssenschlicher Direktor ist Prof. Dr. V. Gorokhov.

Als erstes Projekt der Akademie ist ein Umweltkolloquium zum Thema: "Zehn Jahre Umweltpolitik in Mittel und Osteuropa" im Jahr 2000 geplant. Des weiteren wurde bei der offiziellen Vorstellung der Akademie bekannt gegeben, dass die Krupp-Stiftung drei Millionen Mark für die Einrichtung des Zentrums für Mittel- und Osteuropa zur Verfügung gestellt hat.

Kontakt / Geschäftsstelle

Prof. Dr. Vitaly Gorokhov
Universität Karlsruhe, Philosophisches Institut
D-76128 Karlsruhe
Tel.: +49 (0) 721 / 608 - 26040
E-mail: vitaly.gorokhov∂t-online.de

Vorstand

Prof. F.H. Frimmel
Engler-Bunte-Institut, Lehrstuhl für Wasserchemie
Universität Karlsruhe
D-76128 Karlsruhe
Tel.: +49 (0) 721 / 608 - 42580
E-mail: fritz.frimmel∂ciw.uni-karlsruhe.de