Die Leitidee der Nachhaltigkeit und ihre Konsequenzen für die Praxis der Forschungsförderung zum Globalen Wandel

Schwerpunktthema - Das integrative Nachhaltigkeitskonzept der HGF im Spiegel der Praxis

Die Leitidee der Nachhaltigkeit und ihre Konsequenzen für die Praxis der Forschungsförderung zum Globalen Wandel

Ein Vorwort von Norbert Binder BMBF, Referat 622 - Globaler Wandel

Das BMBF hat seine Fördermaßnahmen auf dem Gebiet der Global Change-Forschung unter die politische Leitidee der Nachhaltigkeit, verstanden als Koevolution von Natur und Anthroposphäre, gestellt. Die in diesem Kontext geförderten Forschungsvorhaben sollen dazu beitragen, eine ökonomisch leistungsfähige, sozial gerechte und ökologisch verträgliche Entwicklung in Gang zu setzen. Menschliches Leben soll stabilisiert und qualifiziert verbessert werden, ohne die Tragfähigkeit der Ökosysteme zu gefährden (siehe hierzu: Grundprinzipien der Biodiversitätsforschung durch das BMBF - Empfehlungen eines Sachverständigenausschusses „Biodiversität und Nachhaltigkeit; Vorsitz Prof. U.E. Simonis; Frühjahr 2003).

Ein nur sehr allgemein formuliertes politisches Leitziel für die Forschungsförderung, wie das der Nachhaltigkeit, das das gesamte Spektrum wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungspotenziale integrieren und auch nutzen möchte, bedarf auf der Ebene der Projektorganisation und -durchführung konkreter Aussagen über die jeweilige Förderstrategie auf zum Teil sehr weit auseinander liegenden Themenbereichen.

Das BMBF hat daher im Kontakt mit Wissenschaftlern und Gremien themenspezifische Überlegungen zur Konkretisierung seiner Nachhaltigkeitsstrategie angeregt. Diese sollen spezielle Förderschwerpunkte, wie in diesem Fall den der Biodiversität, inhaltlich konkretisieren. Die Spezifikationen sollen es gleichzeitig erlauben, die Leitidee der Nachhaltigkeit auch für Zwecke der Ausschreibung von Förderthemen und der Organisation von Forschungsverbünden zu operationalisieren.

Inhaltliche Elemente des auf das generelle Leitthema der Nachhaltigkeit bezogenen Begriffs der Biodiversität sind die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile und die gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung biologischer Ressourcen ergebenden Vorteile.

ITAS hat exemplarisch das Thema „Biodiversität und Nachhaltigkeit“ mit Blick auf diese genannten Teilziele untersucht und Konsequenzen für Forschung und Forschungsförderung abgeleitet. Das BMBF dankt den Autoren dafür, dass sie sich dieser für die künftige Erörterung von Nachhaltigkeitsstrategien in der Fachwelt wie auch für die Förderpraxis wichtigen Aufgabe angenommen haben und ihre Thesen nunmehr publik machen. Es hofft auf eine lebhafte Diskussion, deren Ergebnisse ebenfalls Eingang in die etablierten Verfahren der Forschungsförderung finden können.