XIV International Association of Sociology, RC 10 Subcomité Iberoamericano, "Democracia y Participación en las nuevas Sociedades de la Información" (Tagungsbericht)

Veranstaltungen

XIV INTERNATIONAL ASSOCIATION OF SOCIOLOGY

RC 10 Subcomité Iberoamericano "Democracia y Participación en las nuevas Sociedades de la Información"
San Juan, Argentinien, 27.-30. Juni 2001

Tagungsbericht von Bettina-Johanna Krings, ITAS

Das iberoamerikanische Subkomitee RC 10 (Comité de Investigación 10) der International Association of Sociology hat im Juni diesen Jahres seinen 14. Kongress mit dem Titel "Demokratie und Partizipation in den neuen Informationsgesellschaften" vom 27. - 30. Juni 2001 in San Juan, Argentinien, ausgerichtet. Wie schon in der Ausschreibung des Call-for-papers sowie den verschiedenen Ankündigungen des Kongresses formuliert, sollten die Möglichkeiten und Chancen der Informationstechnologien für den gesellschaftlichen Wandel vor allem für die lateinamerikanischen Länder analysiert und diskutiert werden. Besonders mit Blick auf die Prozesse der Globalisierung erstreckte sich das Themenspektrum von den sich rasch verändernden Märkten und Ökonomien über neue politische Handlungsstrategien bis zu möglichen neuen Formen sozialer und kultureller Exklusion bzw. Inklusion von gesellschaftlichen Gruppen. Neben verschiedenen Gastvorträgen wurden diese Themen nach folgenden Schwerpunkten organisiert: 

Ursprünglich war noch ein fünfter Themenblock mit dem Titel: "Partizipation und Organisation von Demokratie" geplant, für den Präsentationen in englischer Sprache zugelassen wurden. Dieser entfiel jedoch, so dass sich die Fülle der Arbeiten auf die o. g. Themen beschränkten und der Kongress ausschließlich in spanischer Sprache abgehalten wurde. Das ITAS war mit einem Vortrag von B.-J. Krings zum Thema "Konkurrenz oder Kooperation? Die soziokulturelle Entwicklung der Informationsgesellschaft" vertreten.

Der Veranstaltungsort San Juan ist eine Kleinstadt in Argentinien, die ungefähr 1200 km nordwestlich von der Hauptstadt Buenos Aires, am Fuße der Kordillerenkette liegt. Die unglaubliche Abgeschiedenheit des Ortes, die extreme Armut der Menschen in dieser Region sowie die sozialen und kulturellen Charakteristika der Stadt stellten einen befremdlich anmutenden Kontrast zu dem Thema des Kongresses dar. Es wurde jedoch sehr schnell deutlich, dass der Hauptakzent und somit die Erwartung, die von den Veranstaltern an die sog. Informationsgesellschaften gestellt wurde, eindeutig in den Begriffen der "Teilhabe" und "Mitgestaltung" lag und auf eine Gesellschaftsvision abzielte, die sehr stark das Prinzip der sozialen Gleichheit mit den Potenzialen der neuen Technologien verband.

Will man den Diskurs über die Informationsgesellschaft in Argentinien darstellen, so kommt man um eine Beschreibung der äußeren Begebenheiten sowohl des Kongresses als auch der derzeitigen Situation in Argentinien nicht herum. Die krisenhafte wirtschaftliche und politische Situation Argentiniens bildete den Hintergrund der Bewertungen und der Analyse der Entwicklung moderner Informationsgesellschaften. Sowohl die normative Deutung (1) als auch die Fülle der empirischen Erfahrungen (2) spiegelten stets ein Gesellschaftsbild der sozialen Ungleichheit, der politischen Korruption sowie der asymmetrischen Entwicklungschancen. Dieser Hintergrund wird sich auch als roter Faden durch die folgenden Ausführungen ziehen. Die Situation Argentiniens steht hierbei gleichbedeutend für die Situation in den lateinamerikanischen Ländern.

1     Die normative Deutung der Informationsgesellschaft in Lateinamerika

Auftakt der Konferenz war der Vortrag "La Demanda Democrática en Sociedades Asincrónicos" (Die demokratische Forderung in asynchronen Gesellschaften) von Francisco Delich, Soziologe und derzeitiger Direktor der Nationalbibliothek in Buenos Aires. Der Vortrag war sprachlich, dramaturgisch und inhaltlich ein seltener Genuss, eine soziologische Bestandsaufnahme der lateinamerikanischen Gesellschaften ohnegleichen, auf deren Inhalte im Laufe der weiteren Vorträge immer wieder rekurriert wurde. Francisco Delich, der einen Lehrstuhl für Soziologie in Cordoba innehatte, musste während der argentinischen Militärdiktatur 1976 - 1984 in das politische Exil nach Frankreich gehen, kehrte danach wieder nach Cordoba zurück, bekam später das Amt des Direktors der Nationalbibliothek in Buenos Aires angeboten, das er auch annahm.

Die Einführung der Informationstechnologien, die bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen in Gang gesetzt hätten, war Ausgangspunkt seiner Betrachtungen. Von der Genese her lag der Ursprung der so genannten Informationsgesellschaft in den USA, bzw. im Silicon Valley. Die Anfänge waren (und seien nach wie vor) eng verknüpft mit der militärischen Forschung und hatten sehr starken Einfluss auf andere gesellschaftlich relevante Themen. Delich hob hervor, dass bis zum heutigen Tag ca. 2 Mio. Menschen im Silicon Valley beschäftigt sind, dies allein sei ein finanzielles Aufkommen, das weder in Japan noch in Europa, geschweige in einem lateinamerikanischen Land forschungspolitisch geleistet würde.

Die Informationsgesellschaft sei global lediglich in den "mercados financieros" (Finanzmärkten) als geschlossenes System realisiert, in anderen gesellschaftlichen Bereichen könnten jedoch selbst in fortgeschrittenen industrialisierten Ländern auch nur Segmente einer vollständigen Informatisierung festgestellt werden. Dieses Phänomen der teilweisen Durchdringung der Informatisierungstechnologien in bestimmten Bereichen existiere jedoch auch in lateinamerikanischen Ländern. Soziologisch sei dieses Phänomen sehr relevant in der Theorieentwicklung von Gesellschaften. Homogene Gesellschaftsmodelle, die die Gesellschaften in "entwickelt" und "nicht oder wenig entwickelt", in "reich" und "arm", in "unabhängig" und "abhängig" einordnen, gelten nicht mehr. Argentinien, Brasilien, Mexiko beispielsweise seien Länder, die in sehr hohem Maße extrem moderne genauso wie traditionelle Sektoren beheimateten. Die Bankenviertel in Buenos Aires nebst den Tätigkeiten der Menschen in diesen Vierteln würden sich nicht mehr von den Bankenvierteln in New York oder Paris unterscheiden. Im Gegensatz dazu leben in den ländlichen Regionen wie Salta oder Jujuy im Norden Argentiniens die Menschen unter ärmlichsten Bedingungen ohne jegliche Bildungs- und Arbeitschancen. Ähnlich wie in den europäischen Ländern zeige die Entwicklung der Informationsgesellschaft sehr große Brüche und asymmetrische Tendenzen. Sie schaffe, besonders in lateinamerikanischen Ländern, neue qualitative Formen der Armut, da sie weite Teile der Bevölkerung von diesen Entwicklungen ausschließe.

Theoretisch müsse sich diese Beobachtung in Modellen der gesellschaftlichen "gaps", bzw. der Synthese dieser "gaps" als Referenzpunkte niederschlagen. Die Soziologie sei hier dringend aufgefordert, diesen realen Gegebenheiten theoretisch Rechnung zu tragen.

Politisch gibt es, nach Delich, momentan keine Antworten auf diese asymmetrische Entwicklung. Ganz klar stünde jedoch in diesen Entwicklungen die soziale Frage im Vordergrund. Angesichts der Implikationen des Prozesses müssten das Ausbildungs- und das Erziehungssystem politisch sehr stark an Bedeutung gewinnen, um überhaupt die formalen Voraussetzungen für die Teilhabe und die Partizipation einer breiten Schicht zu schaffen.

Ethisch - und dies sei auch Aufgabe einer umfassenden Gesellschaftstheorie - müsste eine Theorie der sozialen Anerkennung entwickelt werden, die das Recht auf Teilhabe und Partizipation normativ fest verankere. Besonders in der Frage nach den Potenzialen der Informationstechnologien reiche es nicht aus, sich auf die technische Entwicklung zu beschränken. Es müsste vielmehr ein tiefes Verständnis für Verteilungsgerechtigkeit und Solidarität zwischen den Menschen, aber auch zwischen Nord und Süd erzeugt werden.

Francisco Delich war neben Juan José Russo der einzige, der explizit das Spannungsverhältnis Informationsgesellschaft - Lateinamerika darstellte. Die übrigen Gastredner beschränkten sich mehr oder weniger auf den Diskurs über die Informationsgesellschaft innerhalb der europäischen scientific community. Einige werden hier kurz vorgestellt.

Antonio Lucas Marín, Universidad Complutense Madrid und derzeitiger Präsident und Gründungsmitglied des RC 10, sprach über neue Arbeitsformen in der Informationsgesellschaft. Noch ganz unter dem Eindruck seines Sabbatjahres im Silicon Valley, zielten seine Ausführungen auf große Veränderungen, die in den nächsten Jahren anstehen würden. Durch die technischen Möglichkeiten würde Arbeit zunehmend dematerialisiert, was zur Aufhebung der stabilen sozialen Arbeitsbeziehungen führen würde. Auch das Phänomen des Internets hätte großen Einfluss auf den Wandel der Arbeit.

Dieser Wandel würde sich schon in folgenden drei Aspekten niederschlagen: 

Die Soziologie reagiere auf diese Veränderungen mit Rekurs auf neoklassische Theorien, Theorien der Institutionalisierung oder auch marxistische Theorien. Gefordert sei jedoch in besonderem Maße eine allgemeine Theorie über Arbeit und Arbeitsmarkt, die in der Lage ist, die Fülle an Arbeitsmodellen, die heutigen Arbeitswelten sowie die unterschiedlichen Arbeitsmärkte darzustellen und neu zu bewerten. Dies gelte auch für die Arbeitsmarktsituation in lateinamerikanischen Ländern.

Juan José Russo, Direktor der Abteilung für Wissenschaft und Technik in der Provinz San Juan, knüpfte an den Vortrag von Antonio Lucas Marín an und ergänzte ihn theoretisch um eine strukturelle Dimension, die besonders im Konfliktfall zum Tragen kommen sollte. Für ihn hat die Entwicklung einer Informationsgesellschaft einen besonderen Einfluss auf die Bürger und Bürgerinnen in der Frage der Partizipation. Traditionell beinhalte die soziale Bürgerschaft eine zivilrechtliche sowie eine politische Komponente. Die Informationsgesellschaft fordere nun die Bildung einer kulturellen Bürgerschaft heraus, die auf der gegenseitigen Anerkennung als neuer sozialer Kategorie beruhe.

Diese Forderung wird besonders vor dem lateinamerikanischen Hintergrund verständlich, da die Verteilung von Chancen, bzw. der Zugang zu Märkten und Ressourcen sehr stark von politischen und wirtschaftlichen Eliten abhängt und weniger von zivilrechtlich ausgestatteten Institutionen.

Weit reichend und wenig konkret für Lateinamerika war der Vortrag von James R. Tayler, emeritierter Professor für Soziologie der Universität von Montreal, Canada, der eine historische Darstellung der Entwicklung der Informationstechnologien vortrug. Diese Darstellung fokussierte besonders die in Europa und den USA vieldiskutierte These über den Unterschied von Wissen und Information, auf deren Grundlage die Definition von Informationsgesellschaften entstanden ist. Tayler unterschied in seinen Ausführungen darüber hinaus individuelles und kollektives, traditionelles und modernes Wissen, das sich nun, durch den Einfluss der Technologien, des Internets und der globalen Austauschmöglichkeiten verändere. Diese Veränderungen hätten einen sehr großen Einfluss auf Organisationen, die nicht mehr in der Lage seien, Wissen zu kreieren und Informationen zu organisieren. Dies hätte eine Instabilität der Organisationen in post-modernen Gesellschaften zur Folge, was sich in globalen Strukturen, sich auflösenden Grenzen, Autoritätsverlust der Wissenschaften sowie hoher Pluralität zeige.

Die Gastvorträge wiesen insgesamt deutlich auf die unterschiedliche Wahrnehmung der Informationsgesellschaft hin. Die normativen Unterschiede zeigten sich abhängig von der geographischen Herkunft und der wissenschaftlichen Sozialisation der Redner. Die argentinische Sichtweise zielte immer auf die Überwindung von sozialer Ungleichheit, Partizipation und Verbesserung der Chancengleichheit, die in der Neubewertung der Gesellschaft im Vordergrund stehen sollte. Die europäische oder US-amerikanische Darstellung der Informationsgesellschaft hatte auffälligerweise keine handlungstheoretische Vision. In der Regel wurden historische Bezüge hergestellt und Erklärungsansätze für Teilaspekte wie Arbeit, Organisationsentwicklung (Manuel da Silva e Costa, Portugal) u. a. dargestellt. Auffallend war, dass vor allem der Diskurs um Wissen und Information im Plenum von den Zuhörern und Zuhörerrinnen wenig nachvollzogen wurde. Er wurde im Laufe des Kongresses immer wieder der Kritik unterworfen.

2     Empirische Erfahrungen der Informationsgesellschaft in Lateinamerika

Die Fülle der konkreten Projekte, die während der drei Tage im Rahmen der Sektionen vorgestellt wurden, gab einen tiefen Eindruck von der Ausgangssituation der Informationsgesellschaft in Lateinamerika. Es wurden hierbei besonders zwei Probleme deutlich:

Erstens die materielle Ausstattung. Diese ist kaum mit europäischen Verhältnissen zu vergleichen. Der Mangel an Hard- und Software wurde immer wieder betont. Besonders in den Projekten, die versuchten, Informationstechnologien in kommunale Institutionen einzuführen, scheiterten diese oft schlicht und einfach an den finanziellen Möglichkeiten. Hier und da können beispielsweise zwei PCs mit den entsprechenden Programmen angeschafft werden, aber in der Regel werden diese von mehreren Leuten geteilt, bei Problemen oder Ausfällen fehlen häufig die Mittel für die Reparatur, von kontinuierlicher Modernisierung konnte in der Regel überhaupt keine Rede sein. Nach Beendigung der Projekte konnten diese oft nicht selbstständig und materiell unabhängig weitergeführt werden.

Zweitens das Bildungsniveau in ländlichen Regionen oder sozial schwächerer Gruppen, die ja einen Großteil der argentinischen Gesellschaft ausmachen. Die Anwendung von Informationstechnologien setzt einen bestimmten Bildungsgrad voraus. Das Verstehen, die Nutzung sowie die komplexe Anwendung der Technologien weisen auf eine fortgeschrittene Bildung, die einerseits in vielen Regionen überhaupt nicht gewährleistet ist, andererseits verfügen die meisten Schulen und Ausbildungsstätten nicht über PCs oder die technische Ausstattung, die nötig wäre, um dieses Wissen zu vermitteln.

Die zusammenfassenden Schlussfolgerungen der Sektionen weisen ebenfalls auf diese Probleme hin: Die soziale Partizipation wurde als zentrales Ziel für die Entwicklung der Informationsgesellschaft in Argentinien und Lateinamerika formuliert. Zur Erreichung dieses Ziels sind zwei politische Strategien unumgänglich: 

Anforderungen wurden in diesem Zusammenhang auch an die Soziologie gestellt, die angesichts der Herausforderungen eine neue wissenschaftliche Rolle einnehmen sollte. An sie wurden drei Aufgaben herangetragen: 

Grundsätzlich weisen die Ergebnisse der Sektionen, unabhängig von der Fragestellung, auf eine Bejahung und Förderung der Nutzung der Informationstechnologien innerhalb der verschiedenen gesellschaftlichen Sektoren. Hier werden bezüglich der Möglichkeiten einer globalen Vernetzung und Kooperation, der Beschleunigung und Effektivierung von Arbeitsprozessen große Potenziale erkannt, die genutzt werden sollten. Gleichzeitig wurde immer wieder betont, dass die Probleme der Teilnahme und Partizipation an diesen technologischen Prozessen ein wichtiger Aspekt der demokratischen Entwicklung in Lateinamerika ist. Die Gestaltung der Technik gibt hierfür wieder aufs neue Anlass, diese demokratischen Prinzipien einzufordern.

Resümee

Im Rahmen des Kongresses konnten vor allem die wenigen europäischen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ein Gefühl für die lateinamerikanische Realität bekommen. Die Veranstalter verfügten über keine "modernen" Präsentationstechniken. Die wenigen Dia-Projektoren, die organisiert werden konnten, reichten längst nicht aus, so dass man in den meisten Fällen wieder auf die traditionelle Erzählmethode der Präsentation zurückgeworfen war. Dies war nicht einfach und unproblematisch. Die Halle, in der parallel die Sektionen stattfanden, war mit halbhohen Vorhängen unterteilt, so dass man akustisch auf beiden Seiten den lautstark vorgetragenen Präsentationen, den bisweilen hitzigen Debatten sowie dem Applaus der Zuhörerschaft ausgesetzt war. In einer Ecke war provisorisch ein kleines Café eingerichtet, in dem die Besucher ebenfalls zum Teil heftig diskutierten.

Offensichtlich entsprach diese Situation den Präsentationsgewohnheiten der lateinamerikanischen Kollegen und Kolleginnen. Ohne ein Blatt Papier in der Hand begannen sie von ihren Projekten und Erfahrungen zu erzählen, legten Probleme offen, analysierten diese, kamen langsam zu einem Ergebnis und zu ihren soziologisch ausgerichteten Beobachtungen. Die Präsentationen erschienen immer wie aus dem Stegreif in einer sehr einfachen und wenig wissenschaftlich zugespitzten Sprache. Sie wirkten wie gelebte Geschichten, die jedoch nie ihr Sujet aus den Augen verloren und vor allem oft eine sehr lebhafte Beschreibung der lateinamerikanischen Forschungsrealität darstellten.

Ähnlich die Reaktion aus dem Publikum. Wie sich schnell herausstellte, nahmen viele Studenten, aber auch viele Bürger und Bürgerinnen dieses bisher einmalige Ereignis eines Soziologenkongresses in der Stadt wahr und hörten sich mit großem Interesse die Präsentationen und Vorträge an. Die anschließenden Diskussionen waren ungewohnt vielseitig, sehr engagiert und zeichneten sich hauptsächlich dadurch aus, dass die Soziologie als Stimulus für die eigene Meinung und die eigenen Erfahrungen betrachtet wurde. Nach kurzer Zeit entstand eine sehr intensive Atmosphäre des Austauschs und der Diskussionen, die sehr häufig in den Pausen und am Abend weitergeführt wurden.

Zu dem bescheidenen kulturellen Rahmenprogramm, das von den Veranstaltern mit viel Charme und Humor durchgeführt wurde, gehörte eine feierliche Abschlussveranstaltung, zu der viele angesehene Persönlichkeiten der Stadt San Juan geladen waren. Nach einer kurzen Tangoeinlage eines kleines Orchesters versicherte Romero Platero, der Rektor der Universität San Juan, dass sie trotz der wenigen und begrenzten Mittel jederzeit wieder bereit wären, einen internationalen Soziologenkongress auszurichten und dass sie diesen ersten in ihrer Stadt mit viel Stolz in Erinnerung behalten würden.

Spätestens bei dieser Veranstaltung wurde es den Kongressmitgliedern ein wenig wehmütig ums Herz und das Ergebnis des Kongresses, dass soziale Teilnahme und Solidarität keine Sache von Technik oder Technikentwicklung ist, wurde zumindest für diesen kleinen Moment in die neuen Informationsgesellschaften getragen.

Kontakt

Bettina-Johanna Krings
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Karlstr. 11, 76133 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-26347
E-Mail: bettina-johanna krings∂kit edu