Königswege zum Verstehen der Wirklichkeit ? Möglichkeiten und Grenzen von Interdisziplinarität und Transdisziplinarität Mülheim / Ruhr, 1.-3. Oktober 2001

Ankündigung

Königswege zum Verstehen der Wirklichkeit ?

Möglichkeiten und Grenzen von Interdisziplinarität und Transdisziplinarität
Mülheim / Ruhr, 1. - 3. Oktober 2001

Die Rede von Inter- und Transdisziplinarität ist seit über einem Jahrzehnt en vogue - in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Zahlreiche Forschungseinrichtungen, Institute und Sonderforschungsbereiche werden unter der expliziten Vorgabe "interdisziplinäre Forschung" geschaffen. Entsprechende Studiengänge und Lehrveranstaltungen prägen zunehmend das Bild unserer Hochschulen. Fächerübergreifende Kompetenz gilt vielfach als eine wesentliche wissenschaftliche Schlüsselqualifikation. Fast scheint es, als seien Inter- und Transdisziplinarität zumindest methodisch die Bedingung der Möglichkeit von Wissenschaft überhaupt. Bilden Inter- und Transdisziplinarität den einzig möglichen oder gar den Königsweg zum wissenschaftlichen Verstehen der Wirklichkeit?

Der vielfachen Etikettierung von Inter- und Transdisziplinarität im Wissenschaftsbetrieb steht ein inhaltliches Defizit gegenüber. Was ist eigentlich mit Inter- und Transdisziplinarität gemeint? Wie können diese als wissenschaftliche Erkenntniswege verstanden, charakterisiert, typisiert und klassifiziert werden? Bislang gibt es wenig Ansätze, die aktuellen fächerübergreifenden Zugänge, Methoden und Praxen zu systematisieren sowie deren Wahrheitskriterien und Geltungsansprüche kritisch zu hinterfragen. Kaum thematisiert werden zudem die leitenden ontologischen Prämissen, Hintergrundüberzeugungen und Wirklichkeitsverständnisse. Liegt die Zurückhaltung der Wissenschaftsphilosophie an der Heterogenität und Pluralität eines disziplinenübergreifenden Erkenntnisweges? Oder kann schlechterdings gar nicht von einer wissenschaftlichen Inter- und Transdisziplinarität gesprochen werden, weil Wissenschaft per se disziplinäre Wissenschaft ist?

Ziel und Gestaltung

Ziel der Tagung ist die kritische Erörterung der Merkmale, Möglichkeiten und Grenzen von Inter- und Transdisziplinarität. Diesbezügliche Erfahrungen der Teilnehmenden bilden den Ausgangspunkt für die Erarbeitung eines tieferen Verständnisses der aktuellen Veränderungen im Wissenschaftsverständnis, die mit diesen schlagwortartig verwendeten Begriffen verbunden sind.

Entsprechend der inhaltlichen Konzeption sollen vorrangig eigene Forschungsansätze und vorläufige Erkenntnisse im Hinblick auf die Reflexion dessen, was jeweils unter Inter- und Transdisziplinarität verstanden werden könnte, thematisiert werden. Wir erhoffen uns eine Konkretisierung dieser Schlagworte und fruchtbare Gespräche für die weitere eigene Forschungstätigkeit.

Adressaten

Mit dieser Tagung richten wir uns an Nachwuchswissenschaftler/innen mit Forschungsschwerpunkten in wissenschaftspraktischen und -theoretischen sowie technikphilosophischen fächerübergreifenden Problemstellungen.

Veranstalter

Organisatoren des Workshops sind das Wissenschaftsphilosophische Forum Gießen, das Zentrum für Interdisziplinäre Technikforschung der TU Darmstadt sowie IANUS Interdisziplinäre Forschungsgruppe an der TU Darmstadt.

Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl bitten wir um verbindliche Anmeldung in der Zeit zwischen dem 15. August und dem 15. September 2001.

Für Anmeldung, weitere Informationen, thematische Absprachen:

Dr. Berthold Suchan
Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaften
Justus-Liebig-Universität Gießen
Otto-Behaghel-Str. 10 C
D-35394 Gießen
Tel.: +49 (0) 6 41 / 99 - 1 55 32
E-Mail: berthold.suchan∂phil.uni-giessen.de

Dr. Jan C. Schmidt
Zentrum für Interdisziplinäre Technikforschung /
Institut für Philosophie
Technische Universität Darmstadt
Hochschulstr. 1
D-64283 Darmstadt
Tel.: +49 (0) 61 51 / 16 - 48 84
E-Mail: schmidtAbx4∂zit tu-darmstadt de
Internet:
http://www.wifog.de/