In eigener Sache

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Technikfolgenabschätzung - Theorie und Praxis: Zum neuen Namen für die TA-Datenbank-Nachrichten

Zehn Jahre lang sind die TA-Datenbank-Nachrichten unter diesem sperrigen Namen erschienen. Zehn Jahre, in denen sowohl die Verbreitung als auch die Qualität kontinuierlich gesteigert werden konnten, zehn Jahre mit vielen positiven Rückmeldungen aus dem Leserkreis. Der Name einer Zeitschrift gehört zu ihrer Identität, er wird im Laufe der Jahre zum Programm. Und nicht zuletzt: der Leserkreis hat sich an diesen Namen gewöhnt und ihn vielleicht sogar liebgewonnen. Warum überhaupt eine Änderung und warum gerade dieser neue Name "Technikfolgenabschätzung - Theorie und Praxis"?

Die Antwort auf die erste Teilfrage ist relativ leicht. Der Name der TA-Datenbank-Nachrichten lehnte sich an die TA-Datenbank an, welche auf Anregung des damaligen BMFT und ursprünglich auch mit seiner finanziellen Unterstützung aufgebaut wurde, um die damals noch kleine und verstreute TA-Community besser zu vernetzen und ihr ein Dokumentationszentrum zu geben. Die TA-Datenbank wird, wie bereits mitgeteilt, aus verschiedenen Gründen in der alten Form nicht weitergeführt. Dann macht aber auch der Name TA-Datenbank-Nachrichten keinen wirklichen Sinn mehr. Eine Umbenennung war notwendig.

Nun zur zweiten Frage: warum gerade der Name "Technikfolgenabschätzung - Theorie und Praxis"? Auf den ersten Blick ist auch hier die Antwort leicht. Schließlich bleibt, zieht man die "Datenbank" als nicht mehr weitergeführt ab, eigentlich nur die "TA" übrig. Denn die "Nachrichten" trafen schon lange nicht mehr zu: durch die Etablierung der thematischen Schwerpunkte wurde ein Element wissenschaftlicher Fachzeitschriften integriert, das weit über einen Nachrichtencharakter hinausweist. Die "TA" bildete den inhaltlichen Bezugspunkt schon der TA-Datenbank-Nachrichten, und dies auch bislang im Spannungsfeld von Theorie (z. B. Hefte 1/1998, 3/1999 und 2/2001) und Praxis (z. B. Hefte 2/1999, 4/2000 und 4/2001). So gesehen, ist die Umbenennung in "Technikfolgenabschätzung - Theorie und Praxis" fast schon selbstverständlich.

Es gibt aber auch einen "zweiten Blick", und der hat damit zu tun, dass der Begriff der Technikfolgenabschätzung nie unumstritten war. Entstanden als Übersetzung des "technology assessment", sollte wohl vor allem die Abkürzung "TA" erhalten werden, die sich aus den USA schnell international durchgesetzt hatte. Ist das "Technology Assessment" nach wie vor national und international ein etablierter und unangefochtener Begriff, so hat es um die deutsche Übersetzung von Anfang an kritische Diskussionen in ganz verschiedenen Hinsichten gegeben: 

Angesichts dieser doch ganz beachtlichen Liste stellt sich natürlich die Frage, warum wir diesen Begriff nicht nur behalten, sondern sogar - im Vergleich zu dem alten Titel - noch herausstellen und betonen, statt entweder auf einen der zahlreichen Alternativbegriffe einzuschwenken (Technikbewertung, Innovations- und Technikanalyse, Technikfolgenbeurteilung etc.) oder eine ganz neue Kreation zu versuchen. Folgende Gründe führen wir an: 

In der Summe ist die Entscheidung also dafür gefallen, einen eingeführten und profilierten Begriff an die Spitze zu stellen*, an dem man sich sicher reiben kann und der eine teilweise belastete Geschichte hat, statt auf gesichts- und geschichtslose Neuschöpfungen auszuweichen.

Dies ist selbstverständlich auch eine Verpflichtung: an der weiteren konzeptionellen Profilierung des Begriffs der Technikfolgenabschätzung weiterzuarbeiten, ihn weiter mit Inhalt zu füllen und in konkreten Fragestellungen sowohl anzuwenden als auch weiterzuentwickeln. Dieser Verpflichtung werden wir nachkommen.

Ein erster Schritt besteht darin, dass mit dem vorliegenden Heft die neue Rubrik "TA-Konzepte und -Methoden" eingeführt wird. Diese Rubrik soll einen Ort für die Weiterentwicklung der Grundlagen der TA bilden. Sie bildet damit das Pendant zu den Rubriken "TA-Projekte" und "TA-Institutionen". Nur die Kombination wird dem Anspruch des neuen Namens "Technikfolgenabschätzung - Theorie und Praxis" gerecht.

Die Rubriken TA-relevante Bücher sowieVeranstaltungen sind ihrem Inhalt entsprechend umbenannt worden in Rezensionen und Kurzvorstellungen von Büchern sowie Tagungsberichte und -ankündigungen.

Die Nummerierung der Jahrgänge wird fortgesetzt, wie es in ähnlichen Fällen auch bei anderen Zeitschriften gehandhabt wurde.

* In diese Richtung gingen auch viele Vorschläge aus unserer Leserschaft. An dieser Stelle möchten wir uns für alle unterbreiteten Namensvorschläge ausdrücklich bedanken.

(Ingrid von Berg, Reinhard Coenen, Armin Grunwald)

 

 

Herrn Professor Dr.-Ing. Michael Jischa zum 65. Geburtstag

Dieses Heft der Technikfolgenabschätzung - Theorie und Praxis verbirgt ein besonderes und außergewöhnliches Geschenk: Herr Professor Dr.-Ing. Michael F. Jischa, Technische Universität Clausthal, Institut für Technische Mechanik, hat im Februar diesen Jahres seinen 65. Geburtstag gefeiert. Dies haben drei seiner (ehemaligen) Mitarbeiter bzw. Doktoranden oder Habilitanden zum Anlass genommen, ihm zu Ehren in diesem Heft Beiträge zu Themen zu veröffentlichen, an denen sie an seinem Lehrstuhl an der Universität Clausthal gearbeitet haben und die sie weiter verfolgen wollen. Es sind dies die Beiträge von Dr.-Ing. habil. Ildiko Tulbure "Anwendung integrativer Modellierung zur Technikbewertung", Dr. Christian Berg "Rationale Suffizienz? Anmerkungen zur normativen Rationalität im HGF-Projekt quot;Global zukunftsfähige Entwicklung - Perspektiven für Deutschlandquot;" und PD Dr.-Ing habil. Björn Ludwig "ITA in der Wirtschaft" in der Rubrik "TA-Konzepte und -Methoden". Die Redaktion hat diese Beiträge für diesen besonderen Anlass sehr gerne aufgenommen und möchte auf diesem Wege ihrerseits auch die besten Glückwünsche aussprechen.

(Die Redaktion)