Netzwerk TA

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Tagungsband zur NTA3 erschienen

Die 3. Konferenz des Netzwerks Technikfolgenabschätzung (NTA3) fand 2008 unter dem Titel „Technology Governance: Der Beitrag der Technikfolgenabschätzung“ in Wien statt. Im Begriff „Technology Governance“ spiegelt sich ein geändertes Verständnis der Steuerbarkeit technischen Wandels und der Beschaffenheit von Regelungsstrukturen, in denen öffentliche und private Akteure zusammenwirken. Technikfolgenabschätzung (TA) behauptet sich im Governance-Prozess als wissenschaftliches Reflexionselement und strategische Wissensressource. Im Kern versucht TA, Chancen und Risiken neuer Technologien auszuloten sowie auf Entwicklung und Anwendung zum größtmöglichen gesellschaftlichen Nutzen einzuwirken. Die wachsende Bedeutung technischer Innovationen im globalen Wettbewerb verstärkt den Bedarf an Folgenwissen und damit an TA. Umso dringlicher ist es, sich ihrer geeigneten Ausrichtung und Ausstattung für effektive Beiträge zur Governance technologischer Entwicklungen und für erfolgreiche Problemlösungen zu vergewissern.

Dieser Tagungsband bietet Ansätze zu einer Reflexion von Voraussetzungen und Reichweite der TA aus einer Governance-Perspektive, u. a. mit Blick auf verschiedene TA-Konzepte, mögliche Funktionen und Fragen des Timings von TA im Governance-Prozess sowie eine Analyse von Mikrostrukturen der Innovationsgestaltung. Die Beiträge nehmen exemplarisch Bezug auf zahlreiche kontrovers diskutierte Technisierungsprozesse der Gegenwart.

Bibliografische Angaben: G. Aichholzer, A. Bora, St. Bröchler, M. Decker, M. Latzer, (Hg.): Technology Governance. Der Beitrag der Technikfolgenabschätzung. Reihe: Gesellschaft – Technik – Umwelt. Neue Folge 13. ISBN 978-3-89404-943-0, 2010, 379 S., € 27,90

Technology Governance

NTA4-Konferenz führt die TA-Community nach Berlin

Die NTA4 fand vom 24. bis 26. November 2010 in der Neuen Mälzerei in Berlin statt. Unter dem Titel „Der Systemblick auf Innovation – Technikfolgenabschätzung in der Technikgestaltung“ wurden 36 Vorträge gehalten, die nach einem Call for papers eingereicht worden waren. Eine Postersession mit insgesamt 24 Postern und eine Plenarveranstaltung mit eingeladenen Vorträgen aus Wissenschaft, Politik und Industrie rundeten das Programm ab.

Eröffnet wurde die NTA4 mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Parlamentarische Technikfolgenabschätzung“ anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) mit Vertretern aus Wissenschaft und Politik. Auf dem Podium waren neben dem stellvertretenden TAB-Leiter Thomas Petermann, Wolf-Michael Catenhusen, bis 2005 Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Ulla Burchardt, SPD-Politikerin, MdB und Vorsitzende des Forschungsausschusses des Deutschen Bundestages, und Wolfgang van den Daele, bis 2007 Mitglied des deutschen Ethikrates.

Mit knapp 150 Anmeldungen war die NTA4 komplett ausgebucht. Gefördert wurde die Konferenz vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Als Organisator fungierte das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS), gemeinsam mit dem Institut für Technikfolgen-Abschätzung in Wien (ITA), dem Institut für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Bielefeld (IWT), dem Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin (ZTG) und dem Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung der Schweiz (TA-SWISS). Die Beiträge der NTA4 werden in gewohnter Form bei Edition Sigma Berlin veröffentlicht. Ein ausführlicher Tagungsbericht zur NTA4 erscheint in der ersten Ausgabe der TATuP in 2011.

Jahrestreffen: Mitgliederzahl und Engagement in Arbeitsgruppen wächst

Unmittelbar vor der 4. Konferenz des Netzwerks TA fand am 24. November 2010 in der Neuen Mälzerei des Umweltforums Berlin das Jahrestreffen des Netzwerks statt. Ca. 50 Netzwerk-Mitglieder hatten sich eingefunden, um sich über die Aktivitäten der Arbeitsgruppen des NTA zu informieren. Für die AG Governance berichtete Petra Schaper-Rinkel (AIT Wien), für die neu zu gründende Arbeitsgruppe TA und Wirtschaft machte Petra Wächter (ITA Wien) Werbung und Michael Nentwich, ebenfalls ITA Wien, lud ein, an den Wikipedia-Seiten zum Thema „Technikfolgenabschätzung“ mit zu schreiben. Er berichtete außerdem von ähnlichen Aktivitäten des EPTA-Netzwerks (European Parliamentary Technology Assessment) zu der englisch-sprachigen TA Seite. Ulrich Riehm (ITAS und TAB) trug für die IuK-AG des Netzwerks vor, welche sowohl die notwendigen Dienstleistungen für die Webseite, die Email-Liste und die Mitgliederverzeichnisse erbringt als auch einen DFG-Antrag für ein TA-Fachportal auf den Weg gebracht hat. Dieser soll, nachdem ein Vorgespräch mit der DFG bereits erfolgte, in erweiterter Form zeitnah eingereicht werden. Darüber hinaus wusste Ulrich Riehm von einer gesunden Entwicklung der Mitgliederzahlen des NTA zu berichten, sowie über eine rege und v. a. durch viele verschiedene Autorinnen und Autoren getragene Email-Liste.

Abgerundet wurde dieser Berichtsteil vom Bericht des Koordinationsteams, vorgetragen von Björn Ludwig (Zukunftszentrum Tirol). Er stellte die, bei der Mitgliederumfrage anlässlich des fünfjährigen Bestehens des NTA auf den Prüfstand gestellten, Ziele des Netzwerks in modifizierter Form zur Diskussion. Diese neue Formulierung der Ziele des Netzwerks soll zeitnah, nach einer Diskussion im Netzwerk, auf der Webseite des NTA dargestellt werden. Eine Anregung aus der Mitgliederumfrage wurde in der zweiten Hälfte des Netzwerktreffens umgesetzt. Mit den NTA-Konferenzen sollte die Möglichkeit verbunden sein, zu konkreten TA-Themen Anregungen aus dem Netzwerk bekommen zu können. Auf dem Marktplatz „Was beschäftigt mich gerade in der TA“ konnten Themen genannt werden, zu denen man sich gerne einmal mit anderen Mitgliedern des Netzwerks austauschen möchte. Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ wurde zum einen zur TA’11 nach Wien eingeladen und der Vorschlag unterbreitet, einen Dissertationspreis für Arbeiten im Themenfeld der TA auszuloben. Es wurde vereinbart, dass die TRANSDISS-Gruppe ein Konzept für einen solchen Preis erarbeiten soll, welches dann im Netzwerk diskutiert werden kann.

(Michael Decker)