NTA-Mitgliederbefragung – Vorstellung der Ergebnisse

Netzwerk TA

NTA-Mitgliederbefragung – Vorstellung der Ergebnisse

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von Stephan Bröchler, Michael Decker und Bjørn Ludwig, Mitglieder des NTA-Koordinationsteams

Das Netzwerk TA (NTA) wurde im Jahr 2004, zunächst für die Dauer von fünf Jahren, gegründet. Diese Befristung wurde bereits bei der konstituierenden Sitzung festgelegt, um zum einen zu überprüfen, inwiefern die Ziele erreicht wurden, die man mit der Gründung des Netzwerks verfolgte. Zum anderen – und das als Konsequenz dieser Überprüfung – sollte über den Fortbestand des Netzwerks entschieden werden. Bei der 4. Jahrestagung des NTA wurde das Koordinationsteam beauftragt, durch eine Mitgliederumfrage zu erheben, inwiefern die Mitglieder des Netzwerks mit diesem zufrieden sind und ob an einem Fortbestand des NTA Interesse besteht. Ein Konzept für diese Umfrage wurde im Rahmen eines Workshops des Koordinationsteams im Innsbruck erstellt und im Sommer 2009 durchgeführt. Die Ergebnisse wurden bei der 5. Jahrestagung des NTA vorgestellt.

Herausgefunden werden sollte, wie sich aus Sicht der NTA-Mitglieder die Leistung des Netzwerks darstellt, wo Defizite bestehen und an welchen Stellen Handlungsbedarf gesehen wird. Die großen Themenbereiche, die im Fragebogen angesprochen wurden, betrafen die Gesamteinschätzung des Netzwerks, seine Ziele, Fragen zu den einzelnen Strukturelementen sowie zum Nutzen und zu den Perspektiven des NTA. An dieser Stelle soll in allgemeiner Form über die Umfrage berichtet und einzelne Ergebnisse vorgestellt werden.

Zur Zeit der Umfrage hatte das Netzwerk knapp über 200 Mitglieder. An der Umfrage haben sich 99 Mitglieder beteiligt. Es gab eine überraschend hohe Anzahl von Abbrüchen der Beantwortung (80), obwohl die zeitliche Begrenzung nicht besonders streng ausgelegt war. Eine Beziehung zwischen diesen beiden Zahlen lässt sich nicht herstellen, da nicht bekannt ist, wie viele der abgebrochenen Beantwortungen zu einem späteren Zeitpunkt komplett ausgeführt wurden. Die Befragung wurde anonym durchgeführt. Am Ende des Fragebogens wurden einige Angaben zur Person der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Befragung abgefragt.

Mehr als 60 % der Antwortenden sind bereits seit vier oder mehr Jahren Mitglied im NTA, 8 % sind seit einem Jahr oder kürzer Mitglied. 21 % der Befragten sind weiblich, im NTA sind zum Vergleich ca. 25 % der Mitglieder weiblich. Ihre berufliche Tätigkeit üben mehr als drei Viertel in der Forschung aus (Universitäten 36 %, Fachhochschulen 6 % und außeruniversitäre Forschung 41 %). In der Wirtschaft sind 8 % tätig. Befragt nach dem akademischen Hintergrund gaben 48 % Sozialwissenschaften, 16 % Geisteswissenschaften, 15 % Naturwissenschaften, 14 % Ingenieurswissenschaften und 7 % Wirtschaftswissenschaften an. Schließlich wurde die Frage nach dem Beschäftigungsverhältnis gestellt. Danach waren 69 % der Antwortenden im Angestellte, 16 % Beamte, 8 % selbständig tätig und 3 % Studierende. 4 % gaben an, anderweitig tätig zu sein.

In der Gesamteinschätzung sprachen sich 97 % der Antwortenden dafür aus, dass das Netzwerk weiterbestehen solle, während 3 % sich dagegen aussprachen. Wir haben hinterfragt, ob die Ziele aus Sicht der Mitglieder erreicht wurden und ob sie weiterhin als NTA-Ziele Gültigkeit behalten sollten. Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse in der Zusammenschau.

Tab. 1: Ergebnisse der NTA-Migliederbefragung (in %)

Ziel Erreicht Nicht erreicht Teilweise Weiterverfolgen
Verbesserung der Kommunikation und des Informationsaustauschs innerhalb der TA-Community 48 6 46 98
Identifikation neuer Themen und Beratungsaufgaben 13 62 25 94
Initiierung und Durchführung selbst definierter Forschungsprojekte 7 41 52 84
systematische und kooperative Weiterentwicklung von TA-Konzepten und Methoden 14 27 59 93
Erarbeitung von Qualitätskriterien der TA und von Ansätzen der internen Qualitätssicherung 7 44 49 89
Formierung einer nach außen stärker sichtbaren "TA-Community", bestehend aus den genannten Forschungs- und Beratungsrichtungen 33 23 44 94
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses 30 18 52 95
Stärkung des Stellenwertes der TA in Wissenschaft und Gesellschaft 6 41 53 93
Entwicklung systematischer und effektiver Methoden der Umsetzung und gesellschaftspolitischen Nutzung von TA-Wissen 4 46 50 82

Quelle: Eigene Darstellung

Im Anschluss fragten wir, wie aus Sicht der Mitglieder die Ziele des Netzwerks besser erreicht werden könnten. Die Antworten verdeutlichen, dass dies durch verstärkte Kommunikation, Interaktion und Kooperation des NTA nach Innen wie nach Außen gelingen könne.

Im Folgenden konnten die vorhandenen Strukturen des NTA, die von den Gründern des Netzwerks bewusst gering gehalten wurden, bewertet werden.

Bislang nutzen 27 % der Mitglieder die Suchmaschine auf der Homepage, wohingegen bereits 65 % einmal eine E-Mail an die E-Mail-Liste des NTA gesendet haben.

Die Möglichkeit, Veranstaltungen mit TA-Bezug“ im Rahmen des Netzwerks Technikfolgenabschätzung“ anzukündigen und über die NTA-Homepage zu bewerben, ist 24 % der Befragten nicht bekannt.

Bezüglich der Einschätzung der Perspektiven des NTA fragten wir, ob Sie der Meinung sind, dass das NTA eine verbindlichere Organisationsform finden sollte, etwa als Verein mit Satzung und Mitgliedsbeiträgen? 72 % lehnten diese Veränderung ab. Stattdessen sprachen sich 56 % der Befragten dafür aus, dass das Koordinationsteam eine aktivere Rolle einnehmen solle. Schließlich meinten 74 % dass das NTA über die Homepage und die NTA-Konferenzen hinaus stärker öffentlich wahrnehmbar werden solle, etwa durch eine eigene Buchreihe oder Zeitschrift sowie Presseerklärungen.

Tab. 2: Bewertung einzelner NTA-Strukturelemente (in %)

Strukturelement bewährt Nicht bewährt Teilweise
NTA-Konferenz 74 4 22
Arbeitsgruppen/ Workshops 26 9 65
Jahrestreffen 49 46 5
Koordinationsteam 46 8 46
Homepage/Internetportal 41 15 44
E-Mail-Liste 61 30 9
NTA-News in TATuP 56 12 32
Dokumentation der NTA-Konferenzen 55 33 12

Quelle: Eigene Darstellung

Aus Dokumentationsgründen war es uns wichtig, die Ergebnisse der Umfrage ausführlich darzustellen. Nun gilt es Schlüsse zu ziehen und beispielsweise zu hinterfragen, ob alle Ziele des Netzwerks gleich gewichtet bleiben sollen. Die Diskussion beim Jahrestreffen des Netzwerks letzten November in Berlin zeigte doch deutlich, dass die Ressourcen der Netzwerkmitglieder für die Mitarbeit begrenzt waren und auch in Zukunft sein werden. Auf dem sehr breiten Votum für den Fortbestand des NTA lässt sich in jedem Fall weiter aufbauen.

Die PowerPoint-Folien mit allen Umfrageergebnissen, die auf der 5. Jahrestagung vorgestellt wurden, sind auf der NTA-Homepage einsehbar: http://www.netzwerk-ta.net/Onlineumfrage_NTA-berlin-final.pdf.

 

 

Das Netzwerk TA

Das Netzwerk TA ist ein Zusammenschluss von WissenschafterInnen und ExpertInnen im Themenfeld „Technikfolgenabschätzung“. Das Netzwerk dient dem Ziel, Informationen auszutauschen, gemeinsame Forschungs- und Beratungsaufgaben zu identifizieren, methodische Entwicklungen zu initiieren und zu begleiten sowie den Stellenwert der TA in Wissenschaft und Gesellschaft auszubauen. Gleichzeitig dient das Netzwerk als Plattform für gemeinsame Kooperationen und Aktionen. Die Adresse des „Netzwerk TA“ im Web lautet http://www.netzwerk-ta.net.